Von Ingrid Schieder

Bodenwöhr. Das Mariensingen lockte viele Besucher in die Pfarrkirche Bodenwöhr, das als Solidaritätskonzert für die Ukraine-Hilfe deklariert war. Zugleich galt die Veranstaltung als Maiandacht, bei der die Gottesmutter Maria besonders verehrt wird.

„Die ganze Welt ist erschrocken, als Putins Truppen am 24. März in die Ukraine einmarschiert sind", mit diesen Worten hob Pfarrer Johann Trescher das Motiv für das Mariensingen hervor. Schockiert von den entsetzlichen Bildern sei man, selber sei man erfasst von einer Welle der Flüchtlinge, aber ebenso von einer Welle der Hilfsbereitschaft. „Da muss man doch etwas tun", habe Eva Blommer gesagt, die Leiterin des Kirchenchors Bodenwöhr, berichtete der Ortsgeistliche. Und so sei die Idee des Mariensingens entstanden, erzählte der Ortsgeistliche. Rainer Blommer sollte diese Benefizveranstaltung mit einigen Stücken an der Orgel bereichern. Doch in der Nacht zuvor erkrankte er plötzlich an Corona. In dessen Folge musste sich Eva Blommer in Quarantäne begeben, so dass auch der Kirchenchor Bodenwöhr nicht auftreten konnte.

Das Orgelspiel fiel nicht aus, vielmehr sprang Bernhard Schmidhuber junior ein, wenngleich mit anderen Stücken als im Programm angegeben war. Bodenwöhr hat viel Potenzial, das wurde einmal mehr wieder deutlich, bei all den Musikgruppen, die sich eingefunden hatten. Denn sowohl die Instrumental- als auch die gesanglichen Darbietungen wurden aus der Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr/Alten- und Neuenschwand geleistet. Zwar konnten sie nicht auftreten, das Mariensingen ließen sich die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchors Bodenwöhr nicht entgehen und fanden sich in den Kirchenbänken als Zuhörer ein. Richard Hauser eröffnete mit seiner Posaune das Konzert und die Bodenwöhrer Sänger meinte „Sie gegrüßt vieltausendmal". Wechselnd mit den anderen Darbietungen brachten sie noch einige Beiträge zu Gehör. Die Gesangsgruppe Schmidhuber spannte den Bogen von Klassik bis hin zu rhythmisch-modernen Klängen. Der Kirchenchor Alten- und Neuenschwand unter der Leitung von Doris Götz gab der Verehrung Mariens besonderen Ausdruck, ebenso der Männergesangsverein unter Leitung von Bernhard Schmidhuber senior mit seinen Liedern, die die Gottesmutter beschreiben.

„Viele Bilder zeigen uns Maria, niemand weiß wirklich, sie sie aussieht", betonte Pfarrer Johann Trescher, der zwischendurch Texte zum Nachdenken sprach. Im Vaterunser und im Avemaria schätzen wir sie. Die Zeugnisse der Verehrung lassen vergessen, dass Maria ein jüdisches Mädchen damaliger Zeit war. Die Evangelien erzählen, wie sie im Glauben wachsen muss. Gottes Wort und ihre Zustimmung, bis zur letzten Prüfung unter dem Kreuz stehend, ihr Glaube, an dem sie vertrauend festhält. „Gott bleibt auch dann, wenn alles andere zerbricht", so der Geistliche. Zuvor hatte er ein Schreiben von Eva Blommer verlesen, dass es schon immer ein Wunsch gewesen sei, dass alle Gruppen eine gemeinsame Darbietung gestalten. Sie hoffe nun, dass man dazu einen Termin finde und dankte für das Verständnis. Pfarrer Trescher schloss das Schreiben, fügte ein „Gute Besserung" hinzu. Franz Singerer, Sprecher des Kirchenchores Bodenwöhr, dankte allen Beteiligten und überreichte ihnen eine Flasche Wein. „Vielleicht das nächste Mal mit uns". Pfarrer Trescher sagte, er schließe sich diesem Dank an. Das Mariensingen sei auf unterschiedliche Weise bzw. Stilrichtungen dargebracht worden, in der Einheit das Lob Mariens zu singen. Mit dem Gebet des Friedens und dem Lied „Segne du Maria" klang das Mariensingen aus.

Eintritt wurde keiner erhoben, aber Spenden erbeten. Diese leite er an Caritas International weiter, so der Geistliche, für die Ukrainehilfe. Das Mariensingen hat die Herzen der Zuhörer geöffnet und auch die Geldbeutel. Am Ende kamen nach einem etwas eineinhalbstündigen Konzert 1.705 Euro zusammen, wie Pfarrer Trescher bekanntgab. 


Pfarrer Johann Trescher
Der Männergesangsverein Bodenwöhr unter Leitung von Bernhard Schmidhuber senior
Posaunist Richard Hauser
Gesangsgruppe Schmidhuber
Die Bodenwöhrer Sänger