Tag des Geotops

Bodenwöhr. Zwei der 100 schönsten Geotope Bayerns finden sich im Landkreis Schwandorf, genauer gesagt in Wackersdorf und Bodenwöhr. Im Ortsteil Pingarten erschließt die „Erzhäuser Arkose“ den hier vorkommenden Porphyr. Am Tag des Geotops erklärte Dr. Gerhard Eigler die Entstehung des ehemaligen Steinbruchs.

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Etwas versteckt ist der einstige Schottersteinbruch nahe der Wohnbebauung von Pingarten zu finden. Im klaren Wasser spiegelt sich die knapp 20 Meter hohe braun-rote Felswand. 2002 im Jahr der bundesweiten Geowissenschaften wurde hier eine Schautafel enthüllt und der Gemeinde Bodenwöhr das Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ verliehen. Der alte bis 1912 betriebene Schottersteinbruch ist zweifellos eine herausragende geologische Besonderheit. Hier in Bayerns schönstem Geotop Nr. 6 trafen sich am gestrigen Tag des Geotops Naturfreunde und geologisch Interessierte zu einer kleinen Exkursion am Kolmberg. Auch der ehemalige Bürgermeister Albert Bauer war gekommen, den Ausführungen von Dr. Gerhard Eigler zu lauschen.

Die ureigenste Entstehung dieses Naturschatzes fand im Zeitalter des Perms (298 bis 250 Millionen Jahre) statt als das Variszische Gebirge langsam wieder abgetragen wurde. Einschnitte und Senken wurden mit Abtragungsschuttwieder aufgefüllt. Durch das trockene wüstenhafte Klima entstanden die meist rot gefärbten Schichten des „Rotliegenden“.Der Pingartener Aufschluss ist in Bayern der einzige von sogenannten Rotliegend-Sedimenten. „Er erschließt den unteren Teil der Erzhäuser Arkose, erklärt der Fachmann für Geologie und Mineralogie. Dieses braunrote Gestein besteht aus einer feinkörnigen Grundmasse mit eingelagerten groben Mineral– und Gesteinsbruchstücken (bis zu 5 cm). Die Bruchstücke bestehen aus Feldspat sowie Quarz, Glimmer und Granitfragmenten.Wegen seines hohen Feldspatanteils wird das Gestein als Arkose bezeichnet.Eigentlich ist der Name „Pingartener Porphyr“ falsch, erklärte der Doktor der Naturwissenschaften. Das feldspatreiche Flutsediment wurde einst mit ähnlich aussehendem vulkanischem Gestein verwechselt, so dass es zu der fälschlichen Bezeichnung kam.

Durch den Bodenwöhrer Ortsteil Pingarten verlaufen mehrere Felsspalten.  Vor rund 270 Millionen Jahren riss hier die Erdkruste auf. Der sichtbare Pfahl-Quarz zieht sich bis Schwarzenfeld, so Dr. Eigler. In kleineren Adern kommt hier auch Flussspat und Schwerspat vor. Kleinere Exemplare konnten die Exkursionsteilnehmer auch an den Felswänden vor Ort finden. Dr. Gerhard Eigler, früher Pädagoge am Regentalgymnasium in Nittenau, sprach sich dafür aus die verwachsenen Felswände wieder freizulegen, da ansonsten der Aufschluss in wenigen Jahrzehnten ganz zugewachsen sein wird. Noch ist der alte Steinbruch bei Pingarten ein beliebter idyllischer Badetreff, wo sich gleich nebenan 1985 die Feuerwehr niedergelassen hat.

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