Regensburg. Insgesamt 14 Menschen hat Bischof Voderholzer während der Feier der Osternacht im Hohen Dom St. Peter in Regensburg getauft. Seit den Uranfängen gehört die Taufe in die Osternacht. Die Auferstehung Christi ist ein geschichtliches Ereignis, sie ereignet sich aber auch in der Gegenwart: in der Taufe. Und in der Osternacht selbst feiert die Kirche die Auferstehung Christi von den Toten.

In der Osternacht ab 21 Uhr war der Dom vollbesetzt mit Gläubigen, die Kerzen und Osterspeisen mitgebracht hatten. Die Domspatzen gestalteten auf höchstem musikalischem Niveau die Feier des Höhepunkts der drei Heiligen Tage, des Triduums. Bewegt dankte der Bischof den Neugetauften – 13 Erwachsenen und einem Kind – für ihr Zeugnis, das sie durch das Bekenntnis zur Gemeinschaft der Kirche ablegen. „Sie machen uns allen hier im Dom viel Mut“, sagte Bischof Dr. Voderholzer. Auch die bereits Christen sind bedürfen dieser Ermutigung und Stärkung auf dem Weg durch ihr Leben.

Dieser Ostersonntag, der 16. April, ist der Geburtstag von Papst em. Benedikt XVI. Bereits während der Osternachtfeier wurde seiner gedacht, denn der Folgetag bricht mit seinem Vorabend an; so auch an diesem Abend. Bischof Voderholzer, Gründungsdirektor des Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg, erinnerte an die Tatsache, dass auch der 16. April 1927 ein Karsamstag war, an dem Joseph Ratzinger in der Frühe in Marktl am Inn geboren wurde. Mit den Täuflingen dieses Abends hat er gemeinsam, dass sie alle mit Osterwasser getauft wurden.

In der Liturgie vor der Reform wurde die Auferstehungsfeier bereits am Samstagmorgen gefeiert. Joseph Ratzingers Eltern wollten ihm das „Ewige Leben gleichsam schon in die Wiege legen“, erläuterte der Bischof; deshalb erfolgte die Taufe gleich noch an diesem Tag – mit Osterwasser, das in der Auferstehungsfeier gesegnet worden war. Die anwesende Klosterschwester sprang als Taufpatin ein. "Die Taufe ist die Aufnahme in die große Familie der Kirche", sagte Dr. Voderholzer in der Predigt weiter. "In der Taufe bekommt der Christ den himmlischen Vater und die Kirche geschenkt, deren Abbild Maria, die Mutter Gottes, ist. Der Täufling wird beschenkt mit neuem, unzerstörbarem Leben. In der Kirche", so Bischof Rudolf, "gibt es keine Ausländer."

Die Liturgie hatte vor dem Dom mit der Segnung des Osterfeuers begonnen. Der Bischof sprach die Gebete, die ins Innere des Doms übertragen wurden. Entzündet wurde die Osterkerze, Symbol für Christus, das Licht. Anschließend zogen der Bischof, Weihbischof Reinhard Pappenberger, die Mitglieder des Domkapitels, die Mitglieder des Priesterseminars und die Domspatzen in den finsteren Dom ein. Dort verkündete der Diakon Christus als das Licht – und das Feuer der Kerze verbreitete sich im ganzen Gotteshaus unter den Gläubigen, bis der gesamte Innenraum erhellt war. Dann trug der Diakon den jubilierenden Hymnus auf die Besonderheit der Nacht vor, in der Christus von den Toten erstanden ist: „Frohlocket, ihr Chöre der Engel …“

Die erwachsenen Neugetauften erhielten die weiteren Sakramente der Firmung und der Eucharistie, der neun Jahre alten Sarina werden diese Sakramente zu gegebener Zeit in ihrer Heimatpfarrei gespendet. Wie bereits am Gründonnerstag verwendete Bischof Voderholzer bei der Feier der Eucharistie in dieser Osternacht die Hostiendose, die ihm der evangelische Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss im Rahmen des Versöhnungsgottesdienstes im März überreicht hatte. Dies tat der Bischof als sichtbares Zeichen für den gemeinsamen Weg zur Einheit. Auf der Hostiendose sind Vorausbilder für die Eucharistie dargestellt, darunter der Manna-Regen, die Brotgabe vom Himmel während der Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste.

Nach der Osternachtsfeier gab der Bischof einen Sektempfang im „Domplatz 5“ für die neuen Christen sowie ihre Patinnen und Paten. Jedem Neugetaufte überreichte Dr. Voderholzer die Heilige Schrift in der Fassung der neuen Einheitsübersetzung.