Theater und Festspielverein: "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist"

Seit November bereitete sich der Theater- und Festspielverein auf sein neues Stück vor. „Seit 25 Jahren spielen wir in Nittenau Theater und wir versuchen immer, die Leute zu unterhalten“, so Vorstand Albert Meierhofer bei der Premiere am Freitagabend.

Im Schwank „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist“ von Erich Koch zieht sich das Hahnengeschrei tatsächlich durch das ganze Stück: Im Horoskop von Magd Hanna steht, dass sie beim Hahnenschrei ihre wahre Liebe kennenlernen wird und der Bäuerin verheißt er Glück und Gesundheit.

Erste Lacher zieht schon gleich Vroni Schlupfloch auf sich, die ihren Vater sucht und auch beim Publikum nachfragt und so Spannung aufkommen lässt. Als Running Gag taucht sie auch immer im (un)passenden Moment auf und bringt mit ihrer unbeholfenen Art alle aus der Fassung.

Bauer Hans hat inzwischen andere Sorgen: Bei einem Kartenspiel hat er Hof und Frau an seinen Nachbar Karl Huber verloren. Nur sein Tod innerhalb von drei Tagen kann den Hof retten. Andererseits wird der Bauer lebendig gebraucht: mit einer Erbschaft einer verflossenen Liebe wäre er alle Schulden los. Allerdings müsste er seiner Frau gestehen, dass er seit Jahren einen unehelichen Sohn hat und diesen aufnehmen soll. Was ist da besser – sterben, um den Hof zu retten, und die Frau den Nachbarn heiraten lassen oder die Erbschaft anzutreten, aber Ärger daheim zu haben?

Gemeinsam entscheiden sich die Eheleute, beides mitzunehmen: Der Bauer wird vom Knecht im Stall „aufgebahrt“, damit Karl Huber glaubt, dass Hans tot ist. Beim Notartermin vertritt ihn Knecht Maximilian. Ob das gutgeht?

Magd Hanna ist sich durch ihr Horoskop, das ihr ja Liebesglück verspricht, ganz sicher: Notar Alfred Hähnlein ist der richtige Mann für sie. „Brauchst du im Bett einen Puscher, so klappt es nur mit Hanna Huscher“, versuchte sie, ihr schüchternes „Hähnlein“ einzufangen.

Arnold Pöppl überzeugte als Notar. Mit den trippelnden Gang und den fahrigen Bewegungen erinnert er tatsächlich an ein Huhn. Viele Lacher auf seiner Seite hatte er mit seinen meist gereimten Lebensweisheiten wie „steht der Bauer auf dem Mist, wird er von der Magd geküsst“ und dem verlegenen Kichern danach. Auch er ist von Hanna angetan, sind doch ihre Spiegeleier „so verbrannt, wie sonst nur von meiner Mutter“.

Durch den Konflikt mit Nachbar Huber ist jetzt auch die Liebe zwischen Bauerstochter Karin und Huber-Sohn Nico nicht mehr sicher. Durch ein Missverständnis denken beide, dass sie Geschwister seien. Als dann noch der uneheliche Sohn von Bauer Hans auftaucht, verlieren die Beteiligten die Übersicht, wer denn nun tot ist oder nicht und wem jetzt welches Kind gehört.

Manuel Ederer, der Nico-Darsteller, ist neu im Ensemble und hat seine Leidenschaft für das Theater entdeckt. Seine Rolle als jugendlicher Mantafahrer ist ihm auf den Leib geschnitten. Besonders „romantisch“ war sein Liebesschwur an Karin: „Ich liebe dich mehr als meinen Manta“. Da blieben die Lacher im Publikum nicht aus.

Für lustige Szenen sorgte auch der uneheliche Sohn Didi Dattel. Sämtliche Klischees über Homosexuelle werden bedient – sei es der Kleidungsstil, dass sie andere Männer anmachen wollen und das Ambiente eines Bauernhofes natürlich nicht mit ihrem rosaroten Weltbild vereinbar ist. Darsteller Michael Steiner hat Spaß am überdrehten Charakter seiner Rolle. Mit Zitaten wie „Ich bin die Wunderkerze aus Salzburg, der schönste Kometenstreif am rosaroten Nachthimmel“ brachte er die Zuschauer zum Toben.

Ob sich alles aufklärt und für die Beteiligten gut ausgeht, kann man an den kommenden beiden Samstagen, bei absolut unterhaltsamen zwei Stunden, noch erfahren.

Die Personen und ihre Darsteller:

Hans Trinkaus, Bauer: Rudi von Bornas; Beate Trinkaus, seine Frau: Verena Kraus; Karin Trinkaus, Tochter: Linda Bley; Karl Huber, Nachbar: Edi Fleischmann; Nico Huber, dessen Sohn: Manuel Ederer; Didi Dattel, schwuler Sohn: Michael Steiner; Max Knüppeldick, Knecht: Martin Schambeck; Vroni Schlupfloch, uneheliche Tochter: Bettina Jakob; Hanna Huscher, Magd: Franziska Meissel; Alfred Hähnlein, Notar: Arnold Pöppl;

Souffleuse: Heidi Gleixner; Maske: Renata Heimerl; Technik: Dieter Heigl;

 

Weitere Aufführungstermine:

Samstag, 29. April 2017, 19 Uhr; Samstag, 06. Mai 2017, 19 Uhr

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