Tierwohl: Schwarze Schafe in Schranken weisen

Schwandorf. Bildung, Nachwuchsförderung und Geselligkeit: Auf diesen drei Säulen baut der „Verband der landwirtschaftlichen Fachbildung“ auf. Aktuelles Thema ist das „Tierwohl“. Vorsitzender Johann Ziegler fand dazu kritische Worte.

Der Betreiber einer Hofbiogasanlage in Albenried (Stadt Neunburg v.W.) will die Leistungen der Landwirte stärker herausstellen und fordert von den Verbänden eine bessere Öffentlichkeitsarbeit. „Wir dürfen das Feld nicht den Umweltideologen überlassen“, so seine Forderung bei der Hauptversammlung  am Samstag in der Gaststätte des Tierzuchtzentrums. Man müsse die Bauern vor den „Verunglimpfungen dieser weltfremden Theoretiker“ schützen. Johann Ziegler warf den Politikern vor, sich auf deren Seite zu stellen und Gesetze und Verordnungen zu erlassen, „die für den Praktiker nicht nachvollziehbar sind“.  Dem Landwirt gehe das Tierwohl über alles, sagte der Vorsitzende. Er stelle es sogar über sein eigenes Wohlergehen. Johann Ziegler forderte seine Berufskollegen auf, Einigkeit zu beweisen und die „wenigen schwarzen Schafe“ in die Schranken zu weisen.

Dem Verband gehören 1772 Mitglieder an, darunter 384 Landwirtschaftsmeister und 109 Meisterinnen in der ländlichen Hauswirtschaft. Ihnen macht Geschäftsführer Reinhold Witt ein Angebot aus Bildung, Kultur und Geselligkeit. Das Thema „Tierwohl“ greift der Verband mit der Veranstaltung „Homöopathie im Stall“  auf. Das „Frauenaktivteam“ organisiert einen „Tag der Bäuerin“. Vom 4. bis 6. Juni führt eine Lehrfahrt in die Rhön.   

Der Leiter der Landwirtschaftsschule ist kraft seines Amtes jeweils Geschäftsführer des Verbandes der landwirtschaftlichen Fachbildung. Reinhold Witt möchte die Organisation breiter aufstellen und auch für Leute öffnen, die nicht die Landwirtschaftsschule durchlaufen haben. Momentan besuchen  21 Studierende das dritte Semester der Abteilung „Landwirtschaft“ und 17 die Teilzeitausbildung in der Hauswirtschaft.

Johann Ziegler stellte sich nach 15 Jahren nicht mehr zur Wahl. Neuer Vorsitzender ist Florian Märkl aus Kaspeltshub bei Nittenau, der in Weihenstephan studiert hat und jetzt als Gebietsleiter in einem Betrieb für Maissaatgut arbeitet.  Zweiter Vorsitzender bleibt Josef Faltermeier aus Stocka bei Teublitz. Dem neuen Vorstand gehören ferner Geschäftsführer Reinhold Witt (Nabburg), Kassenverwalterin Maria Preischl   (Nabburg), Beisitzer Michael Ippisch (Burglengenfeld) an.

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