Schwandorf. Die Kinderaugen strahlten in der Feuerwache Schwandorf nicht schlecht. Auch eine unübersehbare Portion Stolz mischte sich dazu, als insgesamt 55 Kinder ihre Ausrüstung erhielten – eine Warnweste, einen Jugendhelm und Handschuhe. Damit ist die Große Kreisstadt Schwandorf die erste Kommune in Bayern überhaupt, die die Kinderfeuerwehren in ihrem Etat berücksichtigt. Knapp 2.000 Euro nahm die Stadt dafür als Sonderetat in die Hand.

Oberbürgermeister Andreas Feller hatte bei der Übergabe am Samstag dann auch wohl einen der vergnüglichsten Termine der Woche, denn es machte dem im Rettungsdienst geübten OB sichtlich Spaß, mit den Kindern zu scherzen.

Es ist eine erfolgreiche Geschichte, die die Kinderfeuerwehr in Schwandorf bislang geschrieben hat. Es war anfangs nicht immer unumstritten, ob man zusätzlich zur Jugendfeuerwehr schon die Kleinsten ab sechs Jahren mit ins Boot holen sollte oder nicht. „Das war absolut die richtige Entscheidung“, ist sich die Sprecherin der Kinderfeuerwehren in Schwandorf, Denise Ackermann, sicher. Auch Kreisbrandrat Robert Heinfling stimmte zu: „Es ist wichtig, die Kinder jetzt schon für die Feuerwehr zu begeistern. Wenn sie älter werden und später vielleicht in die Großstädte ziehen, ist es zu spät.“ Mittlerweile gibt es in Schwandorf vier Kindefeuerwehren in den Ortsteilen.

Im Anschluss an die Übergabe der Ausrüstung gab es für die männlichenund weiblichen Jung-Feuerwehrler einen Übungsparcours und Wissenstests, wobei die natürlich nicht unter dem Leistungs-, sondern dem Spaßaspekt abgehalten wurden.

Ein großer Tag für die Kinderfeuerwehren des gesamten Landkreises Schwandorf im Sepp-Simon-Stadion ist in Vorbereitung. Er war bereits für einen Samstag im Spätsommer 2017 geplant gewesen. Ein Bombenfund am St.-Barbara-Krankenhaus und die damit verbundene zeitgleiche Evakuierung erforderten jedoch sämtliche Rettungseinheiten Schwandorfs und machten der Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung.