Für die erstmals durchgeführten „Medientage Strom“ der Medienzentren des Landkreises und der Stadt Regensburg stellte die Rewag die sanierten Besprechungsräume im ehemaligen Reinigergebäude kostenlos zur Verfügung.

In zehn Veranstaltungen informierten die Referentinnen der Medienzentren, Christina Seiberl und Gaby Eisenhut, zunächst jeweils über die frühere Bedeutung dieses historischen Gebäudes. Dann wurde mit kurzen didaktischen Filmen das Thema Elektrizität behandelt. Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler in einem Quiz ihr neues Wissen testen und unter Anleitung von zwei Auszubildenden der Rewag einfache Stromkreise nachbauen und selbst experimentieren.

„Diese Veranstaltung in einem Oberpflälzer Industriedenkmal abzuhalten, war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis“, so Christina Seiberl und Gaby Eisenhut. „Wir wünschen uns im nächsten Schuljahr eine Fortsetzung dieser Kooperation mit der REWAG.“ Die Schulen, die heuer keine Möglichkeit hatten, an den „Medientagen Strom“ teilzunehmen, können im neuen Schuljahr die Experimentierkästen sowie die gezeigten Filme im Medienzentrum Regensburger Land ausleihen. 

Die Geschichte des Regensburg Gaswerks

Das ehemalige Regensburger Gaswerk ist heute fast keinem Schüler mehr ein Begriff. Es wurde in den Jahren 1909/1910 im damals noch unbebauten Stadtosten Regensburgs in der Greflingerstraße errichtet. Mit einem eigenen Bahnanschluss löste es das Gaswerk an der Landshuter Straße ab, das für den rapide gestiegenen Gasbedarf nach der Jahrhundertwende nicht mehr ausreichte. Betreiber des Gaswerkes waren die Stadtwerke Regensburg. Dr. Detlef Knipping schreibt in seinem Artikel „Kulturelles Erbe und Sorgenkind: Industriedenkmäler in der Oberpfalz“: „Die Anlage bestand neben Verwaltungs- und Werkstattgebäuden im Wesentlichen aus dem für die Gaserzeugung notwendigen Ofengebäude, dem Kohlenschuppen, dem Kessel- und Ammonniakverarbeitungsgebäude, dem Apparatehaus, dem Reinigergebäude, dem Uhren- und Reglergebäude und schließlich dem Gasbehälter.“ Erhalten sind bis heute am Gelände der REWAG noch drei Funktionsbauten des Gaswerkes wie der Gasbehälter von 1928/29. 

Die Gewinnung des Gases erfolgte aus Steinkohle, das im Reinigergebäude "entgast" wurde. Die Reinigung des gewonnenen Rohgases von noch enthaltenem Schwefelwasserstoff erfolgte in der Trocken-Reinigeranlage unter Einsatz von Raseneisenerz bei gleichzeitiger Umbildung zu organischem Schwefel. 

Aufgrund ihrer orts-, technik- und baugeschichtlichen Bedeutung wurden die historischen Baulichkeiten des städtischen Gaswerks 2001 in die Denkmalliste der Stadt Regensburg aufgenommen. Um die Erhaltung der historischen Bausubstanz sicher zu stellen, sanierte die REWAG 2002/2003 für 1,79 Millionen Euro das zwischenzeitlich als Lager genutzte Reinigergebäude und baute es zu einem Sitzungs- und Casinogebäude um. Das lang gestreckte Reinigergebäude ist mit einem mächtigen Bogendach und hölzernen Fachwerkbogenbindern ausgestattet. Auf diesen so genannten "Stephansbindern" ruht die gesamte Dachkonstruktion. Dr. Knipping beschreibt, dass diese Konstruktion erstmals bei der Einwölbung der Festhalle der Bayerischen Landes-Jubiläums-Ausstellung in Nürnberg im Jahre 1906 Aufsehen erregte. 

Kontakt: Gaby Eisenhut, Telefon 0941 4009-558, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bzw. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .