Gemeinschaftsunterkunft in Nittenau bezugsfertig

74 Wohneinheiten der Gemeinschaftsunterkunft (GU) an der Thanner Straße bieten Platz für etwa 150 Asylsuchende. Die Räumlichkeiten wurden durch die Firma FeBau kürzlich fertiggestellt und sind nun bezugsfertig. Die Regierung der Oberpfalz mietete den Bau an, gemeinsam mit Landrat Thomas Ebeling, Bürgermeister Karl Bley, zweiter Bürgermeister Albert Meierhofer, Polizeihauptkommissar Rainer Hirschmann, Leiter der örtlichen Polizeistation, Hans Prechtl vom Landratsamt sowie Bauherrin Rosemarie Fechter machte man sich ein Bild vom Ergebnis des Umbaus der ehemaligen Geflügelschlächterei.

Bereits im Eingangsbereich fielen Ornamente ins Auge, die sich in anderen Bereichen des Baues wiederfanden. Von Seiten der Regierung der Oberpfalz standen Ludwig Scheuerer, zuständig für die Flüchtlingsunterkünfte, Dr. Thomas Thaller sowie Claus Illenseher, Leiter der Unterkunft für Fragen zur Verfügung. Dem Besucher boten sich großzügige lichtdurchflutete Räume zwischen 37 und 44 Quadratmeter groß. Ins Auge fallen die raumhohen Fensterfronten, die sich bei Bedarf auch verschatten lassen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit flossen in die Planungen mit ein, so dass von vorneherein Konfliktpotential unter den künftigen Bewohnern ausgeräumt wird. So verfügt jede Wohneinheit über eine eigene Küche, betonte Ludwig Scheuerer.

Gebrauchsgegenstände warten im Lagerraum auf ihren Einsatz.

Zweckmäßig eingerichtet sind die Zimmer, Bettgestelle, auf denen Bettwäsche zum Überziehen bereit lagern, Tische und Stühle. Die Bäder sind mit WC, Waschbecken und behindertengerechten Duschen, durch Glas abgetrennt, ausgestattet. Darüber hinaus bietet die Einrichtung eine Werkstatt, ein Lager, einen Raum mit Waschmaschinen und Trocknern, Büros für den Verwalter und den Asylsozialberater vom Landratsamt sowie Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten. Ein großer Raum, mit Stühlen und Tischen, an der Wand eine Schultafel, hier sollen Sprachkurse stattfinden. Fechter erläuterte, dass es sich um ein Niedrigenergiehaus handle, das per Blockheizkraftwerk mit Hackschnitzeln beheizt werde.

Scheuerer kündete an, dass am 28. Dezember etwa zwölf Äthiopier, darunter ein Ehepaar mit Kindern und eine Frau mit Kind, hier einziehen werden, die aus der zentralen Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf kommen. Künftige Bewohner können auch Asylbewerber sein, die bereits hier in Nittenau dezentral untergebracht seien oder auch wieder Neulinge. Wie lange die Menschen, die nach Anerkennung des Asylanspruchs hier in der GU wohnen bleiben, sei nicht absehbar. Sollte es nicht gelingen, eine geeignete Wohnung zu finden, werde aber niemand auf die Straße gesetzt, so Scheuerer. Landrat Thomas Ebeling dankte der Regierung für die Möglichkeit, die Räume besichtigen zu können. Bürgermeister Karl Bley dankte ebenfalls für den Einblick. Die Anwohner hatten große Bedenken gehabt. Die großen Befürchtungen haben sich mittlerweile gelegt. 29 Asylsuchende seien derzeit in Nittenau untergebracht. Mit der Unterbringung von 150 Asylsuchenden trage Nittenau zur Entspannung der Flüchtlingssituation bei.

Scheuerer dankte Bürgermeister Karl Bley und Landrat Thomas Ebeling dafür, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Es ist beruhigend zu wissen, dass an der Spitze von Kommunen und Landkreisen solche Leute stehen.“ Bley meinte, dass es noch Vorbehalte geben werde, wenn die Unterkunft belegt ist. Er setze auf Integration und damit auf den Helferkreis. Dieser habe Sprachkurse initiiert. Durch die zentrale Unterkunft sei es logistisch einfacher, diese abzuhalten. Landrat Ebeling sah Vor- und Nachteile. Während manches logistisch leichter zu händeln sei, lassen sich die Menschen dezentral wohl eher in der Nachbarschaft integrieren. Scheuerer informierte, dass die Mietverträge für die dezentralen Unterkünfte im März bzw. Juli 2017 sukzessive auslaufen. Der Mietvertrag mit der GU Nittenau habe eine Laufzeit von neun Jahren.

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