Verbesserungen erreichen: Dialogrunde zum Eixendorfer See

Regensburg. Auf Einladung von Regierungspräsident Axel Bartelt kamen der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling, die beiden Bürgermeister der Anliegergemeinden Martin Birner (Stadt Neunburg v. Wald) und Ludwig Reger (Stadt Rötz) sowie die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts Weiden, des Fischereiverbandes Oberpfalz, des Fischereivereins e.V. Neunburg vorm Wald, der Fischereifachberatung, der Bayerischen Landeskraftwerke und der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf und Cham und des Neunburger Yachtclubs e.V. Eixendorf in der Regierung der Oberpfalz zusammen, um sich gemeinsam über den künftigen Umgang mit dem Eixendorfer Stausee auszutauschen.

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Hauptgesprächspunkte waren der Bau einer Fischaufstiegsanlage an der Vorsperre, die Blaualgenproblematik in den Sommermonaten sowie das Gutachten zur Seerestaurierung, das von der Wasserwirtschaftsverwaltung in Auftrag gegeben wurde.

Trotz teilweise divergierender Interessenslagen am Eixendorfer See hatten alle ein gemeinsames Ziel: einen möglichst intakten See. Vorrangig ist dabei weiterhin darauf zu achten, dass der Speichersee bzw. die Talsperre den eigentlichen Zweck erfüllt, nämlich den Hochwasserschutz der Unterlieger und die Niedrigwasseraufhöhung der Schwarzach in Trockenzeiten. Außerdem sollen weiterhin Nutzungen wie Angelsport, Segeln, Surfen, Baden oder Wandern im Allgemeinwohlinteresse möglich sein. Abgesehen von der wasserwirtschaftlichen Hauptfunktion als Wasserspeicher soll der See damit auch seiner Sozialfunktion gerecht werden, insbesondere hinsichtlich Naherholung und Tourismus.

Alle Beteiligten stimmten generell darin überein, dass die unterschiedlichen Nutzungen des Sees nur im konstruktiven Miteinander funktionieren können. Dies setzt vor allem gegenseitige Rücksichtnahme, Wertschätzung, Verständnis und die nötige Toleranz voraus. Regierungspräsident Bartelt appellierte an alle Beteiligten, in einem vertrauensvollen Miteinander einen Ausgleich der verschiedenen Interessen am Eixendorfer See zu finden. „Ich würde mir wünschen, dass alle Beteiligten einfach mehr miteinander reden“, so Bartelt. Nur ein faires Miteinander in vertrauensvoller Partnerschaft diene den Allgemeinwohlinteressen vor Ort.

Michael Throner vom Fischereiverband Neunburg vorm Wald bedankte sich beim Regierungspräsidenten für die Gesprächsinitiative und betonte, man würde es von Seiten der Fischer sehr begrüßen, über die gesetzlichen Regelungen hinaus in das Verfahren zum Bau der Fischaufstiegsanlage mit eingebunden zu werden, um Erfahrungen und Bedenken einfließen lassen zu können.

Manuel Schlegel, Abteilungsleiter am Wasserwirtschaftsamt Weiden für den Landkreis Schwandorf, berichtete, dass das Wasserwirtschaftsamt Weiden eine Fischaufstiegsanlage an der Vorsperre Eixendorf bauen möchte, sobald der Wasserrechtsbescheid durch das Landratsamt Schwandorf vorliege und rechtskräftig sei. Darüber hinaus werde demnächst das Gutachten zur Seerestaurierung vorgestellt, das Aufschluss über evtl. mögliche Maßnahmen im und am See gegen die Blaualgenblüte geben soll. Regierungspräsident Axel Bartelt regte an, dass bei der Schlussabstimmung dieses Gutachtens als vertrauensbildende Maßnahme auch der Fischereiverband Oberpfalz beteiligt werden solle. Darüber hinaus wurde ein überregionaler Erfahrungsaustausch zur Algenproblematik in bayerischen Stauseen auf fachlicher und kommunaler Ebene angeregt.

Jana Finze von der Gruppe Landwirtschaft und Forsten an der Regierung der Oberpfalz ergänzte, dass von Seiten der Landwirtschaft bereits viele Optimierungsmaßnahmen bei der Düngung und dem Erosionsschutz unternommen würden, eine weitere Verbesserung des Gewässerzustandes aber nur bei einer extrem extensiven landwirtschaftlichen Nutzung und dann auch erst Jahre verzögert möglich sei.

Thomas Liepold, Geschäftsführer der Bayerischen Landeskraftwerke GmbH, berichtete über die neue Ökowasserkraftanlage, bei der eine innovative fischschonende Technologie zum Einsatz komme. Die Fischverträglichkeit dieses sogenannten beweglichen Kraftwerks solle über ein Fischmonitoring nachgewiesen werden, das die TU München im Jahr 2017 durchgeführt habe. Darüber hinaus erklärte Liepold, dass der Strom, der durch die Wasserkraftwerke am Eixendorfer Sees gewonnen werde, ausreiche, um über die Hälfte der Bevölkerung von Neunburg vorm Wald mit regenerativer Energie zu versorgen.

Am Ende betonten alle Beteiligten, weiterhin gemeinsam an möglichst einvernehmlichen Lösungen arbeiten zu wollen. „Wir werden gemeinsam Hand in Hand an einer Verbesserung der Situation arbeiten, auch oder gerade weil wir wissen, dass es keine schnellen Lösungen geben wird“, erklärte Regierungspräsident Axel Bartelt. Sobald das Gutachten über Maßnahmen gegen die Blaualgen vorliegt, soll die Runde in kleinerer Besetzung den gemeinsamen Austausch zum Eixendorfer See fortsetzen.

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