Weiden. Wer einen Ausflug plant, nutzt die freie Zeit oft auch gerne für einen Stadtbesuch. Dabei steht natürlich auch die Besichtigung lokaler Sehenswürdigkeiten wie Rathaus, Kirchen und Marktplatz auf dem Programm. Doch wie sieht es in den kleinen Gassen dahinter aus?

Welche Geschichten erzählten diese Bereiche und wo schlägt das heimliche Herz der Stadt? Alles das erfährt man nur, wenn man sich die Zeit nimmt, auch die versteckten Schätze zu entdecken. Ein Beispiel ist Weiden in der Oberpfalz, das weit über die Region hinaus bekannt ist als Zentrum der Porzellan- und Textilwarenherstellung. Die schmucke Altstadt steckt hier auch voller kultureller und künstlerischer Kleinode, die sich oft im Detail offenbaren.


Stadt des Jugendstils


Ein Spaziergang durch die Ketteler-, Luitpold-, Johannis- und Sebastianstraße offenbart symmetrische Formen, denn hier befinden sich zahlreiche Bauten im schicken Jugendstil. Unter www.weiden-tourismus.info kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen.

Ein besonderes Juwel ist die Pfarrkirche St. Josef, die im reinsten Jugendstil ausgestattet ist. Für aufmerksame Betrachter gibt es immer etwas Neues zu entdecken an den Säulen, den Wänden und der Decke, denn Fantasiepflanzen und Tiere zieren als Ornamente den gesamten Kirchenraum.

Die Stadtgeschichte

Die jüngere Geschichte Weidens ist stark von den über 10.000 Flüchtlingen und Heimatvertriebenen geprägt, die sich nach 1945 in der Stadt niedergelassen haben. Wie die Integration dieser Menschen in der nördlichen Oberpfalz gelungen ist, zeigt (wenn es denn nach dem Lockdown geöffnet ist)  das Tachauer Heimatmuseum im Alten Schulhaus. Die Ausstellung wirft jedoch auch einen Blick über die Grenze in das nahe Westböhmen. Liebevoll zusammengetragene Exponate berichten vom Leben im ehemaligen politischen Bezirk Tachau-Pfraumberg im südlichen Egerland. Die Region war von Land- und Forstwirtschaft geprägt, aber es gab auch eine international bedeutsame Knopfindustrie.

Kunst am Marktplatz

Das Herz der Altstadt ist der großzügige Marktplatz. Viele Besucher verweilen hier in der warmen Jahreszeit im Straßencafé oder auf einer der Parkbänke, um sich an den schönen Giebelhäusern aus der Zeit nach 1540 zu erfreuen.

Dabei sollte man seine Aufmerksamkeit aber auch auf den Mauermann-Brunnen am Unteren Markt lenken. Das Kunstwerk aus Granit und Bronze ist als Bilderbogen mit Wasserschleier konzipiert und zeigt mannigfaltige Details aus der Stadtgeschichte und dem Oberpfälzer Brauchtum.

Weitere Tipps für Entdeckungen im Max-Reger-Park oder auf dem Stadtökologischen Lehrpfad gibt es unter www.rgz24.de/stadt-weiden. (djd)