Kürzlich trafen sich fünf Vorstände der Kreisgruppe, Dr. Josef Paukner von der DoNaReA und der Pettendorfer Ortsvorsitzende Rainer Brunner mit Landrätin Tanja Schweiger, die ihrerseits Fachreferentinnen und Referenten mitgebracht hat.

Nach einer kurzen Begrüßung stürzten sich die Teilnehmer in eine umfangreiche Tagesordnung, die von Umweltthemen wie Agenda 2030, Energie- und Klimaleitbild, Mobilität und dezentralem Hochwasserschutz bis hin zu Naturschutzthemen wie dem Otterbachtal, der Unterstützung für ein Wiesenbrütergebiet in Schierling, über einen Steinbruch hin zu Naturfrevlern oder zur Biotopkartierung reichte.

Maria Politzka, Leiterin des Sachgebiets für Wirtschaftsförderung, Energie und Klimaschutz im Landratsamt, führte eingangs ausführlich aus, wie vorbildlich der Landkreis mit dem Energieentwicklungsplan (EEP) in enger Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Arbeitskreises EEP und den Kommunen umgeht. Stetig werden neue Umsetzungsmöglichkeiten entwickelt und ausgeführt. Besonders froh sei sie darüber, dass der Landkreis die Zertifizierung über den European Energy Award (EEA) anstrebt und damit ostbayernweit der erste Landkreis sein wird, der dieses Zertifikat erreicht. Sie erinnerte dabei daran, dass der Landkreis mehr als das gesetzlich Notwendige mache und den Gemeinden Impulse, beispielsweise über Workshops zum Thema Bauleitplanung, gebe. Die Anregung des Kreisvorsitzenden Raimund Schoberer, künftig bei solchen Workshops auch Referenten des BN dazu zu nehmen wurde positiv aufgenommen. Die Landrätin führte in dem Zusammenhang aus, dass die Mitarbeiter des Landratsamtes, vor allem auch in Bezug auf städtebauliche und moderne energetische Entwicklungen, ihre geballte Fachkompetenz einbringen, um den Kommunen fachlich beratend zur Seite zu stehen.

Dr. Susanne Stangl (BN) erinnerte an den enormen Siedlungs- und Baugebietsdruck, der die Landschaft immer mehr versiegele. Anke Rank, Leiterin des Sachgebiets für Wasserrecht und Gewässerschutz, Staatliches Abfallrecht und Bodenschutz im Landratsamt, äußerte hierzu sowohl Verständnis für das Anliegen des BN als auch für die Gemeinden, da das Hauptproblem momentan darin bestehe, dass niemand mehr Bauland hergäbe. Während Landrätin Tanja Schweiger betonte, dass sie um jeden Bauherren froh sei, der Wohnraum schaffe, mahnte Raimund Schoberer dazu an, das hohe Niveau zu konsolidieren. Das Limit sei mittlerweile auch verkehrstechnisch erreicht. Er warnte eindrücklich vor der sich deutlich abzeichnenden Entwicklung, dass der Großraum Regensburg den motorisierten Individualverkehr bald nicht mehr bewältigen kann und zunehmend zersiedelt wird.

Was den Verkehr anbelange, hob Landrätin Tanja Schweiger die vorbildlichen Leistungen des Landkreises hervor. Sie zeigte viele Verkehrsprojekte auf und lobte das Engagement von RVV und GfN. Der Landkreis wende jährlich rund 5 Mio. Euro für den ÖPNV auf und erhalte einen Zuschuss von rund 900.000 Euro vom Freistaat. Am meisten falle dabei der Defizitausgleich in Höhe von ca. 4,9 Mio. Euro zu Buche.

Josef Paukner, Sprecher der Donau-Naab-Regenallianz, erinnerte daran, dass nicht die fließenden Hochwässer das Problem seien, sondern eben die örtlichen Sturzfluten und Hangabrutschungen samt Erosionsproblemen. Dies sei durch die Rückversicherer wissenschaftlich belegt. Er wisse, dass man bei der Landrätin hier offene Türen einrenne, aber man dürfe die Thematik nicht aus den Augen verlieren. Josef Sedlmeier (SG Gartenkultur und Landespflege und Geschäftsleiter des Landschaftspflegeverbandes LPV) wies hierzu darauf hin, dass der Landkreis im Oberpfalz-Vergleich die meisten "boden:ständig"-Projekte ausführe, obwohl er nicht originär dafür zuständig sei.

Rainer Brunner (BN) bedankte sich ausdrücklich für Gebäuderückbau und Renaturierung im Bereich des Etterzhausener Steinbruchs. Darauf habe man 17 Jahre gewartet und nun konnte dies endlich umgesetzt werden, womit Uhu und Wanderfalke nun weiter ungestört verweilen können. Als aktuelles Problem wurde ein Eingriff in ein Biotop beim Gut Tremmelhausen angesprochen. Es wurden noch weitere Projekte und Problemfälle besprochen und die Zusammenarbeit auf verschiedenen Feldern diskutiert.

Kreisvorsitzender Raimund Schoberer bedankte sich bei allen Mitarbeitern des Landratsamtes, vor allem für die Unterstützung beim Otterbachprojekt und für das konstruktive Gespräch. Auch die Vereinsschule sei gerade für BN-Mitglieder ein wertvoller Baustein in der täglichen Vereinsarbeit. Abschließend überreichte er der Landrätin einen neuen Natur- und Wanderführer zum Regensburger Jura vom BN Mitglied Bernhard Starosta.

Landrätin Tanja Schweiger freute sich über das Lob, das den Mitarbeitern des Landratsamtes für die gute Zusammenarbeit ausgesprochen wurde.