Schwandorf. Als Erhard Sailer die Geschäftsführung der Schwandorfer Volkshochschule antrat, waren PCs noch eine sehr befremdliche Sache. Kaum in irgendeinem Büro standen die damals noch sehr unförmigen Monitore und die laut schnurrenden Rechner. Dennoch bezeichnet Sailer dies als seine erste große Herausforderung in seiner neuen Position, die er im Jahr 1993 übernommen hatte. „Die EDV steckte damals noch in den Kinderschuhen", resümierte Sailer. Nach 27 Jahren geht der VHS-Geschäftsführer nun in den Vorruhestand.


Bei seiner Verabschiedungsfeier im Rathaus las Sailer auch aus dem Programm aus seinem Antrittsjahr vor. Von politischer Bildung über Klimaschutz bis hin zu Energiefragen reichte auch damals schon das Spektrum der Vorträge. „Das war damals wie heute aktuell", sagte Sailer. Seit dieser Zeit jedoch hat Sailer zusammen mit seiner Kollegin Barbara Genzken-Schindler und dem VHS-Verwaltungsteam den Reigen der Kurse der VHS stetig und mit großem Erfolg ausgebaut. Oberbürgermeister Andreas Feller nannte die VHS Schwandorf ein „Aushängeschild mit Vorbildcharakter" weit über die Region hinaus. Sailers Stärke, so der OB, war auch stets die Vernetzung mit anderen Bildungsträgern in Schwandorf. Außerdem fungierte Sailer als Kontaktperson gegenüber dem Bayerischen Volkshochschulverband. Die VHS ist nominell dem Kulturamt angegliedert. Dessen Leiterin Susanne Lehnfeld sagte, dass das VHS-Programm immer „am Puls der Zeit" gewesen sei und unter Sailers Geschäftsführung zu einem „glanzvollen und breiten Leistungsspektrum" gewachsen sei.


Feller mit Franz Xaver Huber, der für 30 Jahre ehrenamtliche Leitung der VHS die Konrad-Max-Kunz-Ehrenmedaille erhielt.

Gleichzeitig mit Sailers Verabschiedung wurde der ehrenamtliche Leiter der VHS, Franz-Xaver Huber, für sein 30-jähriges Jubiläum geehrt. Der Oberbürgermeister verlieh dem ehemaligen Lehrer, Schulleiter und jetzigen Ministerialbeauftragten für die Oberpfälzer Gymnasien dazu die Konrad-Max-Kunz-Ehrenmedaille. Huber, der von seinem damaligen Kollegen Dr. Johannes Förster die ehrenamtliche Leitung übernahm, fungiert laut Feller als „sichtbarer Repräsentant nach innen und außen, als wohlwollend-kritischer Beobachter und Ideen- und Impulsgeber". Das Stadtoberhaupt ergänzte, dass Huber ein vehementer Verfechter und engagierter Unterstützer der VHS-Interessen sowie ein Garant für die kontinuierliche Weiterentwicklung sei. Huber und Sailer, seit 1990 bzw. 1993 in den jeweiligen Positionen, begleiteten Feller durch seine gesamte kommunalpolitische Laufbahn. „Irgendwie waren Sie beide für mich schon immer da", meinte Feller.

Huber wie auch Sailer betonten ihrerseits die äußerst gute Koordination in Sachen VHS vonseiten der Stadt, der Verwaltung und der Stadträte. „Die kulturelle Vielfalt in Schwandorf gewinnt dadurch", sagte Huber und fügte, so wie Sailer, an: „Ich habe es keine Sekunde bereut, es war ein Gewinn das machen zu dürfen."