Schwandorf. Es ist eine besondere Ehre für eine Stadt, wenn sich die Kaminkehrer aus den insgesamt 1500 bayerischen Kehrbezirken zu ihrem Landesverbandstag in ihr treffen. Dass der Stadt dann auch der spezielle Hauch der schwarzen Glücksbringer anhaftet, ist fast selbstverständlich.

 

 

In diesem Jahr gehört Schwandorf zu den „Glückspilzen“. In der Oberpfalzhalle treffen sich die Kaminkehrer und -innen aus ganz Bayern zum Landesverbandstag ihrer Innung. Damit schließt sich ein historischer Kreis, fand doch die erste Gründung der Kaminkehrerinnung der Oberpfalz im Jahre 1905 genau in Schwandorf statt. Historisch bzw. traditionell gewandet schritten Bezirksobermeister Peter Wilhelm aus Wackersdorf mit elf Oberpfälzer Kollegen denn auch bereits im April zum Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller, um ihm das Programm für den 96. Landesverbandstag zu präsentieren (Ostbayern-Kurier berichtete). Dabei kam auch die Zunftlade der Kaminkehrer zum Einsatz, die aus dem Jahr 1763 stammt. Üblicherweise werden aus ihr die Freibriefe für die Kaminkehrer-Absolventen entnommen; an diesem Tag lag darin der Ablauf für den Landesverbandstag.

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Start ist am Sonntag, 13. Mai, wo in der Oberpfalzhalle die Messe zum Thema „Energie – Umwelt – Brandschutz – Sicherheit“ beginnt. Weil gleichzeitig Muttertag ist, überreichen die jüngsten Kaminkehrerinnen allen anwesenden Müttern eine Rose. Später hält Kriminalhauptkommissar Sennfelder einen Vortrag zum Thema „Einbruchsschutz rund um Haus und Wohnung“. Am 14. Mai werden nach der Delegiertentagung ab 17:00 Uhr auf dem Markplatz insgesamt 112 Rauchmelder verteilt – sie sind seit 01. Januar 2018 in jedem Haushalt Pflicht. Bei der Aktion helfen die Freiwillige Feuerwehr Schwandorf sowie der Kaminkehrer-Chor und die Blaskapelle der Innung Oberpfalz.

Am 15. Mai geht es an der Tagung um die technischen Details des Kaminkehrer-Handwerks, bevor am Festabend dann das Wohlfühlen im Vordergrund steht. Dafür sorgen die Band „Cappuccino“ sowie ein Buffet des Hofenstettener Sternekochs Hubert Obendorfer vom Landhotel Birkenhof. Damit die Feiernden auch die Bodenhaftung nicht verlieren, hält später die „Altneihauser Feierwehrkapell’n“ Einzug, wobei man sicher sein kann, dass Kommandant Norbert Neugirg mit witzig-scharfen Formulierungen und treffenden Spitzen nicht geizen wird.

Am darauffolgenden Abschlusstag Mittwoch, 16. Mai, gibt sich schließlich auch die politische Prominenz der Staatsregierung die Ehre. Die Organisatoren und die Besucher können sich auf eine Rede von Albert Füracker freuen. Dass der bayerische Finanz- und Heimatminister ebenfalls aus der Oberpfalz stammt, rundet den 96. Landesverbandstag des Bayerischen Kaminkehrerhandwerks ab.
Peter Wilhelm ist froh, die Veranstaltung nach Schwandorf geholt zu haben. „Das letzte Mal war unser Landesverbandstag vor neun Jahren in der Oberpfalz, und das nächste Mal wird er frühestens in 14 Jahren wieder hier sein – da sind wir schon stolz, dass wir Gastgeber sein dürfen“, sagte Wilhelm dem Ostbayern-Kurier. Und ganz, wie es bei den „Berufs-Glücksbringern“ Tradition ist, geben sie ihr Glück auch diesmal wieder weiter: Der Erlös aus Kaffee- und Kuchenverkauf geht an den Verein „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“.