Viele Baustellen rund um das Kraftwerk

Neben einer ganzen Reihe von Themen der Verbandswirtschaft hatten die Mitglieder der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf (ZMS) in ihrer Sitzung am heutigen Mittwoch auch über die Änderungen der Verbandssatzung abzustimmen. Danach sollen der Verbandsvorsitzende und seine Stellvertreter nicht mehr wie bisher auf drei Jahre, sondern künftig auf sechs Jahre gewählt werden. Der Zwischenbericht von Kämmerer Markus Decker über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen im Vergleich zum Wirtschaftsplanansatz für die ersten fünf Monate dieses Jahres fiel positiv aus.

 

Für die Verbandsmitglieder erfreulich gestaltet sich die Abrechnung des Entsorgungsentgelts für das vergangene Jahr. Danach kann in der Endabrechnung für 2016 im Vergleich zur Vorauskalkulation, die noch von 115 Euro je Tonne angelieferten Haus- und Sperrmülls ausgegangen war, mit 111,28 Euro je Tonne abgerechnet werden. Die Kostenüberdeckung von insgesamt 1.113.718 Euro wird den 17 Verbandsmitgliedern auf der Grundlage der jeweils angelieferten Müllmenge erstattet. Für den Landkreis Schwandorf beispielsweise bedeutet dies eine Rückerstattung in Höhe von knapp 98.000 Euro. Einstimmig beschlossen wurde auch eine Kooperation mit der Universität Bayreuth zur Einführung des E-Learnings im Bereich der Umweltbildung bei ZMS.Verbandsvorsitzender Landrat Thomas Ebeling stellte eingangs in seinem Bericht eine ganze Reihe von derzeit laufenden Baumaßnahmen in den Mittelpunkt. Nach außen sichtbar zeigt sich die Erneuerung der Kesselwände des Müllkraftwerkes durch den großen Turmdrehkran auf dem ZMS-Gelände. Daneben laufen derzeit noch die Erneuerung der Kranführerkabinen, die Beschaffung eines Notstromaggregats und die Erhöhung im Bereich des Turbinenhauses 5. Die Fernwärmeversorgung für die Stadt Schwandorf wird um ein Drittel von 27 auf 36 Megawattstunden erweitert. Diese Baumaßnahme wird in den nächsten Wochen planmäßig abgeschlossen werden.

Die größte Baumaßnahme des ZMS befindet sich derzeit im Industriegebiet Blechhammer der Gemeinde Bodenwöhr. Dort errichtet die hundertprozentige Tochtergesellschaft des ZMS, die Ostbayerische Verwertungs- und Energieerzeugungsgesellschaft (OVEG) eine Sperrmüll- und Gewerbemüllsortieranlage. Sie soll bereits im ersten Quartal 2018 den Betrieb aufnehmen. Noch in diesem Herbst soll bei der Klärschlammtrocknungsanlage in unmittelbarer Nähe des Müllkraftwerkes Baubeginn sein. Ein maßstabsgetreues Modell der Trocknungsanlage wurde den Verbandsräten vorgestellt.

Die gesamte Entsorgungslage bezeichnete der Verbandsvorsitzende als „weiterhin stark angespannt“. Im ersten Halbjahr 2017 konnten im Müllkraftwerk Schwandorf rund 233.000 Tonnen Abfälle thermisch verwertet werden. Damit liege man im Bereich der Planungen.

Hingewiesen wurde auch auf eine Reihe von neuen gesetzlichen Regelungen, die ZMS vor große Herausforderungen stellen werden. In diesem Zusammenhang sprach Verbandsvorsitzender Thomas Ebeling die Verpackungsverordnung, die Gewerbeabfallverordnung, die POP-Nachweisverordnung und die novellierte Klärschlammverordnung an. Der Entsorgungsmarkt in der Bundesrepublik sei derzeit in einer massiven Umbruchphase. In den letzten Monaten wurde eine Vielzahl von kleinen mittelständischen Entsorgungsunternehmen durch Großkonzerne aufgekauft. Asiatische, insbesondere chinesische Firmen drängten vermehrt in den deutschen und europäischen Entsorgungsmarkt. Landrat Ebeling betonte, dass vor diesem Hintergrund die Abfallwirtschaft in unserer Region mit der kommunalen Familie des ZMS sehr gut aufgestellt sei.

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