Während in der großen Politik der Milchgipfel stattfand, geht man in Irlach bei Wackersdorf einen ganz eigenen Weg in Sachen Milch. Eine Milchtankstelle steht da seit kurzem vor dem Anwesen der Familie Roidl. Darin ein Automat, an dem man 24 Stunden rund um die Uhr seine frische Milch zapfen kann. Sozusagen online direkt aus dem Stall.

1 Euro kostet der Liter Frischmilch hier, und wer keine Kanne hat, die gibt’s dort auch. Direkt mit dem Preisverfall hat das nichts zu tun, so Elisabeth Roidl, die Idee mit der Direktvermarktung war ihr schon immer wichtig. Als ihr ein Milchfahrer von der Tankstelle erzählt hat, war sie auch sofort begeistert. Allerdings mussten ein wenig Arbeit und rund 15.000 Euro investiert werden, bis die „Tankstelle“ vor dem Anwesen stand. Das sich nur ein kleiner Teil ihrer Produktion so vermarkten lässt, ist der Bäuerin klar, schließlich hat sie derzeit 65 Milchkühe und somit eine Tagesproduktion von rund 1200 Litern. In die Tanke passen aber gerade mal 100 Liter, dennoch ist ihr der direkte Weg zum Kunden wichtig.

Hier zum Video auf Ostbayern HD! Unser Reporter Fabian Borkner geht der Frage nach, wie  die Kuh in den Automaten kommt...

Was dann aus dem Automaten kommt, ist laut Elisabeth Roidl unbehandelte, nicht pasteurisierte und gentechnikfreie Rohmilch mit einem Fettgehalt von rund 4,2 Prozent. Im Tank des Automaten wird die Milch auf eine Temperatur von drei Grad gekühlt und immer wieder umgerührt, damit sich nichts absetzt. Die Milch, die innerhalb von 24 Stunden nicht verkauft wird, holen die Roidls aus dem Tank und verfüttern sie an ihre Kälber. Im selben Rhythmus wird die Tankstelle aus hygienischen Gründen gereinigt.



So zeigte sich auch Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter begeistert von der Idee. Und nicht nur der, auch die amtierende bayerische Milchprinzessin Eva-Maria Bäuml war zur Eröffnung gekommen.