„Eigentlich bin ich ja Fußballer", gesteht einer der Patienten von Station 20 zu Beginn des Besuches der Regensburger Bundesliga Baseballer auf den Stationen 20 und 21 des Universitätsklinikums. Hier, in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, werden Patienten mit Tumorerkrankungen auf höchstem Niveau medizinisch versorgt und gepflegt. Und somit auch Menschen, die an Leukämie erkrankt sind. Gemeinsam mit Armin Wolf, Sport-Moderator, Baseball-Förderer und Botschafter der Leukämiehilfe Ostbayern e.V., sind die Bundesliga- und Nationalspieler kurz vor Weihnachten zu einer besonderen Visite mit Prof. Dr. Wolfgang Herr gekommen.

„Ich darf Weihnachten nach Hause", erzählt ein weiterer Patient von Station 20. Stationsleiterin Christine Beyer und ihr Team haben den Aufenthaltsraum für das Zusammentreffen der Sportler mit den Patienten vorbereitet, die ihre Zimmer verlassen dürfen. Es gibt Plätzchen, Glühwein und Saft. Doch viel wichtiger ist der Austausch, bei dem für einen Augenblick die Zeit stehen zu bleiben scheint. „Wir haben eine Botschaft für die Patientinnen und Patienten", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Herr: „Behandlung und Heilungschancen werden immer besser." Das Regensburger Universitätsklinikum und die von Prof. Dr. Reinhard Andreesen, bekannt als Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern und „Vater" des Patientenhauses, aufgebaute Abteilung genießen bundesweit einen sehr guten Ruf. „Regensburg ist in der Forschung stark", schiebt Prof. Dr. Herr als perspektivische Information nach. Speziell für die Patientinnen und Patienten, die im Laufe der Behandlung eine Stammzellenspende benötigen, kann er eine klare Zahl nennen: „In 95 Prozent der Fälle werden passende Spender gefunden." Acht Millionen Menschen haben sich in Deutschland typisieren lassen, 35 Millionen weltweit. Die Mannschaft der Buchbinder Legionäre zählt dazu.


56 Betten stehen auf den Stationen 20 und 21 des Universitätsklinikums. Eine Vielzahl der Patientinnen und Patienten werden das Weihnachtsfest nicht zu Hause im Kreis der Angehörigen verbringen. Hier kommt das zuvor von den Baseballern besichtigte Patientenhaus ins Spiel. Es bietet für Patienten und Angehörige vor allem aus weiter entfernten Regionen die Möglichkeit zur Nähe. „Das Medikament Zuneigung darf nicht unterschätzt werden", unterstreicht Prof. Dr. Herr die Wichtigkeit dieser bundesweite Pilot-Einrichtung, „die auch durch das Engagement von bekannten Persönlichkeiten wie Armin Wolf" über Spendengelder möglich gemacht worden sei.

Der Besuch der „Buchbinder Legionäre", wie die Bundesliga-Baseballer offiziell heißen, hat perspektivische Bedeutung. Sie haben Geschenke im Gepäck: Baseball-Caps, die bei den Patienten schnell Abnehmer finden und auch eine Anerkennung für die Arbeit der Stationen sind – und Tickets für die kommende Bundesliga-Saison. „Ich komme natürlich zu Euch", sagt der eingeschworene Fußballer, „Armin Wolf war schon immer mein Vorbild." So steht am Ende dieser besonderen vorweihnachtlichen Visite eine von der zum Beschluss gereifte Idee, die in der neuen Baseball-Saison schnell Form annehmen wird: Parallel zu einem Bundesliga-Heimspiel soll es einen Aktionstag für die Leukämiehilfe geben.