Amberg. Die Forstbetriebsgemeinschaft Amberg-Schnaittenbach unterzog sich dem sogenannten „Wald-TÜV“. Bei der PEFC-Zertifizierung wurde unter den Mitgliedern auch das Forstamt der Stadt Amberg für das Vor-Ort-Audit ausgewählt. Gespannt warten nun die Beteiligten auf das Ergebnis. Doch bei der Abschlussbesprechung auf dem Mariahilfberg mit dem Auditor Rüdiger Müller von PEFC Deutschland, Bürgermeister Martin J. Preuß, Stadtkämmerer Franz Mertel, Forstamtsleiter Martin Seits, Revierleiter Pascal Kölbl sowie Helga Riedl und Uli Hausmann von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) klang bereits durch, dass alles im grünen Bereich sei.

 

Besonders beeindruckt war Zertifizierer Rüdiger Müller vom Mariahilfberg. „Sie können stolz und froh über dieses Naherholungsgebiet an exponierter Stelle sein. Der Wald trägt dazu bei, dass in der Stadt ein gesundes grünes Herz schlägt.“ Mit der Zertifizierung beweist die FBG Weitsicht. Verbraucher legen mittlerweile Wert darauf, wissen zu wollen, woher die Waren stammen. So sagt das Siegel aus, dass die Forstbetriebsgemeinschaft und damit auch das Stadtforstamt ihre Wälder bereits seit Generationen auf nachhaltige Weise bewirtschaften.

Bürgermeister Martin J. Preuß zeigte sich in der Nachbetrachtung froh darüber, dass der Stadtrat den Wald in früheren Jahren – trotz manchen Bestrebungen - nicht als „Klotz am Bein“ sah und ihn wie andere Kommunen abgestoßen hat. „So können wir unseren Bürgern eine wunderschöne Naherholungsfläche bieten“. Er lobte die Arbeiter im städtischen Forstamt für die nachhaltige Bewirtschaftung. "Bei unseren Mitarbeitern ist unser Wald in guten Händen. Was wir heute durch die Zertifizierung aus berufenen Munde bestätigt bekommen haben.“

„Das Zertifikat ist wichtig. Bei der Holzvermarktung, z.B. durch die Papierindustrie wird nach dem PEFC-Siegel gefragt. Nur so lässt sich sicherstellen, langfristig den Rohstoff Holz verkaufen zu können“, machen Helga Riedl und Uli Hausmann von der FBG Amberg-Schnaittenbach zudem die wirtschaftliche Bedeutung deutlich. Forstamtsleiter Martin Seits erklärte, dass Ökologie nicht zwangsläufig die Ökonomie ausbooten müsse „Ein gesundes Miteinander ist das richtige Rezept zur Sicherung des Klimawandels“. Daher beteilige sich das Stadtforstamt gerne an der Zertifizierung, um Bestätigung für die eigene Arbeit oder Ratschläge zu bekommen.

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft. PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit 7,5 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund zwei Drittel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.

PEFC ist ein transparentes und unabhängiges System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und damit eine Art weltweiter "Wald-TÜV". Die Abkürzung PEFC steht für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", also ein "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen". Waldzertifizierung nach den Standards von PEFC basiert auf den strengen Richtlinien für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Diese Bewirtschaftung wird durch kompetente und unabhängige Organisationen kontrolliert. Trägt ein Produkt aus Holz das PEFC-Siegel, dann heißt das: Die gesamte Produktherstellung - vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt - ist zertifiziert und wird durch unabhängige Gutachter kontrolliert.

Bei Produkten mit dem PEFC-Siegel können sich Verbraucher sicher sein, dass diese aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet beispielsweise:

- Es wird nicht mehr Holz geschlagen als nachwächst,
- Wo Bäume gefällt wurden, wird auch wieder aufgeforstet.
- Der Wald bleibt ein sicherer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

- Die Artenvielfalt im Wald bleibt erhalten.
- Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald behält seine Funktion als natürlicher Schutz von Gewässern, Böden und Klima.
- Sie haben die Garantie für die legale Herkunft des Rohstoffs Holz.

- Bei allen Waldarbeiten werden die hohen Standards der Arbeitssicherheit eingehalten.
- Die Arbeitnehmerrechte werden gewahrt.
- Die Rechte der Menschen, die vom Wald leben und/oder von ihm abhängen (zum Beispiel Waldbauern oder auch Naturvölker in Südamerika) werden gesichert.