Im Bereich der Oberpfalz treten seit Jahresbeginn wieder sogenannte Einschleichdiebe auf. In vielen Fällen nutzen die Täter offenstehende Haus-, Keller- oder Terrassentüren um sich in die Anwesen und Wohnhäuser zu schleichen und dort gezielt nach Wertgegenständen zu suchen. Die Anwesenheit der Anwohner hält die Diebe hierbei nicht von ihrem Vorhaben ab.

Ein Fall vom Freitag, 03.05.2019, zeigt dies beispielhaft: Im Chamer Ortsteil Hof fiel einer 59-jährigen Anwohnerin ein Mann auf, der durch die Fenster des Nachbarsanwesens spähte. Sie rief eine Angehörige der Hauseigentümer an. Diese traf wenig später ein und ertappte einen Mann im Haus. Als sie ihn ansprach flüchtete dieser. Ob dieser aus dem Haus etwas entwendet hat, steht noch nicht fest, die pflegebedürftigen Hauseigentümer schliefen zur Tatzeit im oberen Stock des Hauses.


Die Zahl der Einbrüche, bei denen die Täter rabiat Fenster und Türe aufbrechen, um an fremdes Hab und Gut zu gelangen, ist rückläufig. In vielen Fällen bedarf es dieser Form von Gewaltanwendung aber auch gar nicht. Gerade in ländlich geprägten Gegenden stehen den Einschleichdieben im wahrsten Sinne des Worte Haus und Hof offen. Waren zunächst überwiegend landwirtschaftliche Anwesen Ziel der Täter, so rücken vermehrt Einfamilienhäuser in deren Fokus. Nach bisherigen Aussagen von Geschädigten und Zeugen handelt es sich bei den Einschleichdieben um Personen mit südosteuropäischem Erscheinungsbild.

Ziel der Diebe sind Anwesen mit unversperrten Haus- und Kellertüren mit außenliegenden Türklinken oder gar offenstehende Haus-, Keller- und Terrassentüren. Ein kurzes Rufen oder Klingeln um festzustellen, ob jemand im Haus ist, dann treten die Diebe auch schon ein.

Im Haus suchen die Diebe gezielt nach Schmuck, Bargeld und anderen leichten Wertgegenständen. Deponieren auch Sie Ihren Fahrzeugschlüssel nahe der Haustüre, legen Sie ihren Geldbeutel im Bereich der Küche oder des Esszimmers ab oder befindet sich Ihr Schmuck auch im Schlafzimmer? Dann dürfte die Suche in Ihrem Haus nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend entfernen sich die Täter oftmals unerkannt aus dem Anwesen. Der Diebstahl wird häufig erst Tage später entdeckt und möglicherweise Angehörige verdächtigt.

Nicht selten sind die Geschädigten bei der Tatausführung auch zu Hause. Sie schippen Schnee, halten sich in Garten oder Keller auf oder befanden sich im Bad. Gerade diese Unaufmerksamkeiten werden von den geübten Dieben sehr schnell erkannt und ausgenutzt.

Sollte es zu einem Aufeinandertreffen zwischen Anwohner und Dieb kommen, wird meist die Suche nach Arbeit, einer Person oder das Bitten um Wasser als Grund für die Anwesenheit angegeben. Oftmals flüchten die ertappten Diebe auch sofort.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz rät:

- Lassen Sie keine offenstehenden bzw. unversperrten Außentüren Ihres Anwesens unbeaufsichtigt. Sollten Sie die Räumlichkeit wechseln, sperren sie die entsprechenden Türen ab.

- Sollten Sie auf eine fremde Person in ihrem Anwesen treffen, agieren sie bestimmt aber mit der gebotenen Vorsicht. Auch für die vermeintlichen Diebe stellt diese Situation einen Ausnahmezustand dar. Das Handeln der Täter ist nicht berechenbar. Kein Sach- oder Vermögenswert ist so kostbar wie die eigene Gesundheit!

- Achten Sie auf Personen, die in beobachtender Weise an Anwesen vorbeigehen, davor stehenbleiben oder diese gar betreten. Versuchen Sie, sich die Personen bzw. die genutzten Fahrzeuge und deren Kennzeichen einzuprägen. Machen Sie sich gegebenenfalls auch Notizen.

- Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich der Polizei über die Notruf-Nummer 110