Wechsel bei der Lebenshilfe

Schwandorf. Die „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V“ ist einerseits ein Wirtschaftsbetrieb mit einer jährlichen Bilanzsumme von knapp sechs Millionen Euro, auf der anderen Seite aber auch ein Sozialverband für benachteiligte Menschen. „In diesem Zwiespalt stehen wir und bekommen gleichzeitig  immer mehr Zwänge auferlegt“, klagte Vorsitzender Helmut Ertel bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch in den Räumen der Naabwerkstätten.

„Ist die Lebenshilfe noch erkennbar?“ fragte der Vorsitzende angesichts zunehmender Standardisierungen durch den Gesetzgeber. Der Bezirk als Kostenträger habe heute kaum noch Ermessensspielräume. Deshalb sieht Helmut Ertel „finanzielle Engpässe“ auf die Wohnheime und damit auch auf den Verein zukommen.

Die Lebenshilfe Schwandorf schloss das Jahr 2016 mit einem Defizit von 87 000 Euro ab. Der Vorsitzende erwartet heuer allerdings ein positives Ergebnis, dank seiner „harten Nachverhandlungen beim Kostenträger“. Helmut Ertel wollte die drei Behindertenwohnheime in Schwandorf, die mit insgesamt 100 Plätzen voll ausgelastet sind, in eine „gemeinnützige GmbH“ umwandeln, konnte sich damit aber im Vorstand nicht durchsetzen. Deshalb stellte er sich als Vorsitzender auch nicht mehr zur Wahl.

Nachfolgerin Irmgard Seifert war bisher Beisitzerin. Die Mitarbeiterin bei der Bundesagentur für Arbeit hat hauptberuflich und ehrenamtlich seit vielen Jahren mit behinderten Menschen zu tun und will die Lebenshilfe zurückführen zu den Wurzeln. Deshalb lehnt sie auch die Gründung einer „gemeinnützigen GmbH“ für die Wohnheime ab. Die neue Vorsitzende will die Betroffenen und deren Familien wieder stärker in die Entscheidungsprozesse einbinden. Vor allem für das Zusammenleben in den Wohnheimen hält Irmgard Seifert das für wichtig. Sie will auch an den notwendigen Nachbesserungen beim Bundesteilhabegesetz mitwirken.

Die Lebenshilfe Schwandorf ist Träger von drei Wohnheimen, den schulvorbereitenden Einrichtungen in Nittenau, Maxhütte-Haidhof, Nabburg und Oberviechtach, der „Offenen Behindertenarbeit“, des Betreuungsvereins und zusammen mit dem VdK auch der Naabwerkstätten. Die Mitglieder stimmten dem Antrag auf Satzungsänderung zu und machten es damit möglich, dass das Gründungsmitglied Franz Sichler bei der nächsten Versammlung zum  Ehrenmitglied ernannt werden kann.

Mit großer Mehrheit wurde Irmgard Seifert zur neuen Vorsitzenden gewählt. Neu ist auch Schatzmeister Rupert Huber. Im Am bestätigt wurden zweite Vorsitzende Brigitte Harrieder und Schriftführer Gerhard Lassleben. Als Beisitzer gehören dem Verein Barbara Mulzer, Peter Fleißner, Maria Schwarz, Walburga Zwack und Josef Eger an. Zur Kassenprüfung erklärten sich wieder Michael Kaplitz und Andreas Wopperer bereit.

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