Regensburg. Wenn kaum Zeit bleibt oder intensive Betreuung erforderlich ist, ist dies oft ein Fall für die DRF Luftrettung, die auch mit einem Hubschrauber am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) stationiert ist. Nun stand ein Führungswechsel im Hubschrauber-Team an. Dr. Katrin Judemann ist kein neues Gesicht in der Luftrettung.

 

Die Fachärztin für Anästhesiologie ist bereits seit Mai 2005 am Universitätsklinikum beschäftigt und gehört seit 2009 auch zum Team der Luftrettungsstation. Die Hubschraubermannschaft der DRF Luftrettung Regensburg wird ärztlich von der Klinik für Anästhesiologie (Direktor: Prof. Dr. Bernhard M. Graf, M.Sc.) des UKR besetzt und stand bisher unter der Leitung von Oberarzt Dr. Jens Kramer. Nach sieben Jahren löst Dr. Katrin Judemann ihn nun in der ärztlichen Leitung des Rettungshubschraubers ab.

Daneben wurde auch die Stelle des leitenden HEMS-TCs (Helicopter Emergency Medical Service - Technical Crew Member) mit Notfallsanitäterin Cornelia Fuchs neu besetzt. Sie zählt bereits seit einiger Zeit zur Belegschaft des Hubschraubers, ist aber noch in Teilzeit als Fachkrankenschwester auf einer Intensivstation des UKR tätig. Diese Kombination weiblicher Führungskräfte ist in der deutschen Luftrettung bisher einzigartig. Gemeinsam mit den Piloten der DRF Luftrettung sorgen sie für die optimale Patientenversorgung in der Region. 


Luftrettung in Ostbayern: Große Reichweite, (über-)lebenswichtige Aufgaben

Die DRF Luftrettung Regensburg besteht seit 1. September 1994 und deckt seither ein beachtliches Aufgabenspektrum in Ostbayern ab. Neben Notarzteinsätzen und Intensivtransporten gehören dazu auch spezielle Einsätze, die nur mit hoher fachlicher Expertise möglich sind. Hierzu zählen zum Beispiel Notarzteinsätze bei Kindern (NOKI), für die Ärzte ein spezielles Wissen hinsichtlich Medikation und Behandlung benötigen. 

Die Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesie des UKR, die in Rettungseinsätzen tätig sind, absolvieren hierfür regelmäßige spezifische Weiterbildungen. Gleiches gilt für ECMO-Transporte. Bei der sogenannten extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) werden die Funktionen von Herz und Lunge für eine begrenzte Zeit von einer Maschine ersetzt. Am UKR herrscht auf diesem Gebiet innerhalb des ECMO-Zentrums spezielle Expertise. So wurde hier die erste mobile Herz-Lungen-Maschine entwickelt, mit der es heute möglich ist, auf konventionellem Wege nicht mehr transportable Patienten in ein medizinisches Höchstleistungszentrum wie das UKR zu verlegen und ihnen damit höhere Überlebenschancen zu ermöglichen.

Wie wichtig der Einsatz der Luftrettung ist, zeigte sich auch im vergangenen Jahr. Mit über 1.300 Einsätzen verzeichnet die Regensburger Luftrettungsstation 2017 ein Rekordjahr. Die leitende Ärztin Dr. Katrin Judemann verwundert dies kaum: „Unser Rettungshubschrauber deckt in der Regel einen Umkreis von 60 bis 70 Kilometern ab. Wir werden aber auch zu Einsätzen in den Bayerischen Wald gerufen und können zudem schwer zugängliche Einsatzorte zeitnah erreichen. Notarzt-Einsätze aus der Luft ergänzen den Rettungswagen und können überlebenswichtig sein, daher sollte man sich auch nicht scheuen den Notruf zu wählen. Besser einmal zu viel als zu wenig“, empfiehlt Dr. Judemann.