Wie sollen die Jäger mit dem Wolf umgehen?

Schwandorf. Ein Gehege zum Schutz vor dem Wolf, ein Zaun gegen den Fischotter und ein Drahtgeflecht gegen den Kormoran: Kreisjagdberater Günter Hoffmann befürchtet: „Allmählich sperren wir uns selber aus".
Bei der Hege- und Naturschutzschau der Hegegemeinschaften Wackersdorf und Neukirchen am Samstag in der Gaststätte des Tierzuchtzentrums griff auch der Vorsitzende der Kreisgruppe Schwandorf, Hans Vornlocher, das Thema auf und zeigte sich überzeugt: „Der Wolf wird uns in den nächsten Jahren mehr denn je beschäftigen". Der Sprecher der Jägerschaft im Landkreis stellt sich die Frage: „Wie gehen wir als Jäger mit dem Wolf um, und wie geht der Wolf mit uns um?" Völlig unklar sei, wie sich der Jäger beim Zusammentreffen mit dem Wolf verhalten solle. „Was dürfen wir gegen den Wolf unternehmen, und wie können wir unseren vierläufigen Gefährten schützen?"

Antworten auf die Frage erhofft sich Hans Vornlocher beim Symposium heute Abend (16. April) um 19.30 Uhr im Tierzuchtzentrum. Gesprächspartner ist der Wolfsbeauftragte der Oberpfalz am Bayerischen Landesamt für Umwelt, Markus Martini.
Die Hege- und Naturschutzschau diene der revierübergreifenden Feststellung der Hegepflicht, betonte der Kreisvorsitzende der Jägervereine. Den Waidmännern in den Hegegemeinschaften Wackersdorf und Neukirchen bescheinigte Hans Vornlocher vorbildliche Arbeit. Die Empfehlung „Abschuss beibehalten" nach Auswertung des Verjüngungsgutachtens wertete er als Bestätigung einer „vorbildlichen Hegearbeit". Hans Vornlocher gab deshalb bekannt: „Der Jagdbeirat hat die Abschusspläne in Absprache mit den Jagdgenossen, der Jägerschaft und dem Landwirtschaftsministerium einvernehmlich abgesegnet".


Im in Kürze beginnenden Jagdjahr erwartet Hans Vornlocher „neue große Herausforderungen". Stellvertretend nannte er die „Afrikanische Schweinepest", die nach wie vor eine erhebliche Bedrohung darstelle. Die Jägerschaft müsse darauf mit einer stärkeren Bejagung des Schwarzwildes reagieren. Gesetzgeber und Landkreis hätten unterstützende Maßnahmen eingeleitet, so Vornlocher. Die Behörden lassen für zwei Jahre den Einsatz von Nachtsichtgeräten zu. Der Freistaat gewähre ferner eine Aufwandsentschädigung für erlegtes Schwarzwild. Der Landkreis sattle noch einmal drauf und stelle in den Haushalt einen Betrag von 15 000 Euro ein. Aus diesem Topf bekommen Jäger Geld, wenn sie Wildschweine schießen. 20 Euro gibt es auf Antrag für jede Sau und 15 Euro für jeden geschossenen Frischling.
Der stellvertretende Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Alwin Kleber, gab das Ergebnis der 600 Stichproben für das Vegetationsgutachten für die 18 Hegegemeinschaften im Landkreis bekannt. Dabei seien 50 000 Pflanzen untersucht worden. Der Forstdirektor stellte fest: „Die Ergebnisse sind wieder sehr gut ausgefallen". Die Verbissbelastung sei zu 90 Prozent als „günstig oder tragbar" eingestuft worden. 16 der 18 Hegegemeinschaften habe man die Beibehaltung der bisherigen Abschusszahlen empfehlen können, so Alwin Kleber. Darunter auch den Hegegemeinschaften Wackersdorf und Neukirchen.
Für den Forstdirektor sei „der waid- und waldgerechte Rehwildabschuss" Teil eines „durchdachten Jagdkonzeptes", das in der jetzigen Situation Not tue. Seit Jahren treffe ein Schadensereignis nach dem anderen den Wald. Alwin Kleber erinnerte an die Schäden durch Schneebrüche und Orkanstürme und die „Borkenkäfer-Welle", bedingt durch den Jahrhundertsommer. Die Waldbesitzer seien beim Waldumbau gefordert. Der Leiter des Forstbereichs bot ihnen und den Jägern gemeinsame Reviergänge an. Dabei ließen sich die Verhältnisse in den Revieren analysieren und die notwendigen Maßnahmen abstimmen.

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