Zeitlarn baut Betreuungsangebot für Kinder aus.

Zeitlarn. Aus dem Finanzplan für die Jahre 2021 bis 2024 geht hervor, dass die Buchungszeiten für die Mittagsbetreuung(MINA) zurückgehen. Dadurch ergibt sich aktuell im Vergleich zum Vorjahr ein höheres Defizit um 12375 €. Zudem bietet die Regierung neue Fördermöglichkeiten für eine moderne Mensa mit Kantine. Die Fördervoraussetzungen sind jedoch eng gestrickt.

Die Freien Wähler nahmen dies zum Anlass, darüber hinaus eine Umstellung dieses Modells auf eine Offene Ganztagsschule (OGS) erneut zu überprüfen. Nach Aussage von Gemeinderat Stephan Sommerer könne dabei eine höhere staatliche Förderung erreicht werden. Diese „Offene Schule" orientiere sich im Gegensatz zur Ganztagsschule überwiegend an der klassischen Unterrichtsstruktur der Halbtagsschule und biete nach dem Unterricht ein zusätzliches freiwilliges Nachmittagsprogramm an. Die Eltern haben mit dieser Struktur die Möglichkeit, eine kostenlose und qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung in Anspruch zu nehmen.

Neue Modelle- neue Fördermöglichkeiten

Wird die MINA zur OGS umgewandelt, muss die Gemeinde die Schülerbeförderung organisieren und die Kosten übernehmen. Werden genügend Kinder in der „Langen Gruppe" angemeldet, übernimmt der Staat weitgehend die Mehrkosten. Melden sich Kinder nur für drei „Kurze Gruppen" an, entstehen Mehrkosten von etwa 17 000 €. Das Fachpersonal der Gemeinde bleibt erhalten. So die Recherchen der Verwaltung.

Nun stellt der Bund kurzfristig in einem Förderprogramm 750 Mio. € für den beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen auf. Richtet die Gemeinde eine Mensa in bestehenden Räumen ein, beschafft sie entsprechende Möbel und Spiel- und Sportgeräte, dann erhält sie dafür 70% Fördermittel. Die Maßnahmen müssen bis 31.12.2021 abgeschlossen sein.

Bedenken führten zu langen Diskussionen

Ein entsprechender Antrag muss deshalb umgehend gestellt werden. „Die Umbaumaßnahmen wurden mit der Schulleitung besprochen. Die Gemeinde als Sachaufwandsträger der Grundschule konnte sich anfangs mehrere Umbaumöglichkeiten vorstellen um eine attraktive Ausgabeküche mit Kantine zu gestalten. "Schlussendlich folgen wir der Präferenz der Schulleitung. Das sind die Profis vor Ort und sie müssen auch den Schulalltag gestalten ", teilte Bürgermeisterin Andrea Dobsch mit. Forderungen nach zeitaufwendigen Bestandserhebungen und Bedenken konnte sie nicht teilen. „Nach Erfahrungen anderer Gemeinden würden rund 50% der Eltern mit Betreuungsbedarf das Angebot annehmen. Wir sollten das Angebot couragiert nutzen", betonte sie. Besorgte Stimmen mahnten wiederholt vor voreiligem Handeln. Woraufhin ein eher seltener Antrag auf Schluss der Debatte folgte, der allerdings keine Mehrheit erhielt. Die Rathauschefin erinnerte an den Anlass der Diskussion: „Der aktuelle Beschluss zielt lediglich darauf ab, eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Mensa einzurichten", erinnerte sie. Das wäre dann aber auch die Voraussetzung für eine Umstellung auf die OGS. Entsprechen dem Beschlussvorschlag soll in Zeitlarn die OGS erst im Schuljahr 2023/2024, oder soweit die Fördervoraussetzungen gegeben sind, 2022-2023 eingeführt werden. Damit wäre genügend Zeit für die entsprechenden Vorbereitungen.

Mit 15:5 Stimmen nahm der Gemeinderat den Beschlussvorschlag der Verwaltung an, die MINA in eine OGS umzuwandeln. Mit 16:4 Stimmen folgte er dem Beschlussvorschlag, das Förderprogramm „Richtlinien zum beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulen 2020-2021" zu nutzen.


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