ZMS plant Sperrmüll- und Gewerbemüll-Sortierung in Bodenwöhr

 

Symbolbild: Kai Brücher, pixelio.de

Der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) plant in Bodenwöhr-Blechhammer die Errichtung einer Vorschaltanlage, teilt die Gemeinde in einer Presse-Erklärung mit. Nach den der Gemeinde Bodenwöhr bisher dazu vorliegenden Informationen geht es darum, Sperr- und Gewerbemüll vorzusortieren: in Wertstoffe fürs Recycling bzw. den Wertstoffhandel und in Reststoffe für die Verbrennung im Müllkraftwerk Dachelhofen.

 

„Die Gemeinde Bodenwöhr freut sich zunächst, dass sie den Zuschlag für das Projekt erhalten hat. Wertstoff-Recycling ist aktiver Beitrag zum Umweltschutz, daher halte ich die Vorschaltanlage prinzipiell für eine gute Sache“, so Bürgermeister Richard Stabl. Gleichwohl gehe es zum jetzigen Zeitpunkt erst um Grundstücks- und infrastrukturelle Fragen. Das Genehmigungsverfahren für die Anlage habe noch nicht einmal begonnen.

„Zunächst will der ZMS die Grundstücke erwerben, um entsprechende und belastbare Aussagen über die Genehmigungsfähigkeit der Vorschaltanlage, u. a. auch in das Logistiksystem durchzuführen. Der Gemeinderat Bodenwöhr hat dazu bereits den Verkauf von mehreren Teilflächen an die ZMS entschieden.“

Ein Pluspunkt für Bodenwöhr ist die Gleisanbindung. Das ehemalige Industriegleis zum Bahnhof Blechhammer (Bodenwöhr-Nord) könnte im Zuge der Maßnahme durch den ZMS wieder hergestellt werden.

Der ZMS braucht für die Maßnahme selbst 1,8 ha. Fläche, zzgl. einer Option auf weitere Flächen. Die alte Gleistrasse weist eine Fläche von 26.000 qm auf.

Das Industriegebiet Blechhammer besteht (inkl. Wald- und Straßenflächen) aus ca. 47 ha. Davon entfallen 11 ha. auf Industrie-, 24 ha. auf Gewerbe- und Mischgebiet. 8,3 ha. sind derzeit noch frei.

Die Sortierung des Gewerbe- und Sperrmülls soll in 12 Meter langen Hallen erfolgen. (vgl. Anlage Kamp Lintfort, NRW). Von der Gesamtmenge werden mindestens 50% weiter vermarktet und der Rest thermisch im Müllkraftwerk Schwandorf verwertet. Die Ostbayerische Verwertungs- und Energieerzeugungsgesellschaft mbh (OVEG, eine Tochtergesellschaft des ZMS) wird in Bodenwöhr Betreiber dieser Anlage.

Bürgermeister Richard Stabl.

 

In der ersten Phase sind nach Angaben des ZMS bis zu 10 Mitarbeiter und ein Servicebetrieb geplant, eine Erweiterung soll möglich sein. Die Anlieferung des Mülls soll über grüne Transportcontainer über die alte Bahnlinie und ca. 3 Lkws pro Tag erfolgen. „Die Verantwortlichen vom ZMS haben mir fest zugesichert, dass der Lieferverkehr ausschließlich über die B 85 und die SAD 14 erfolgen wird, so dass wir keinen zusätzlichen Schwerlastverkehr durch den Ortskern erdulden müssen“, so Stabl.

„Für uns ist es wichtig, dass bei der Vorbereitung, dem Bau und dem nachfolgenden Betrieb alle Regularien des Umweltschutzes eingehalten werden, da wir Tourismusort sind und auch Verpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern die Verpflichtung haben, die Wohnqualität zu erhalten“, so Stabl. Die Gemeinderäte werden Anfang Februar über die die Planungen und das weitere Vorgehen von der ZMS informiert.

 

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