Zug um Zug zur Regio-S-Bahn Regensburg

Vor wenigen Tagen hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft den Entwicklungsplan für die Regio-S-Bahn Regensburg vorgestellt. In der ersten Phase soll das Verkehrsangebot rund um Regensburg auf der bereits bestehenden Infrastruktur verbessert werden. Die zweite Phase betrifft den Ausbau hin zu einem vollwertigen S-Bahn-ähnlichen Verkehr mit einem mindestens halbstündlichen Angebot auf den fünf Schienenstrecken im Zulauf auf Regensburg zu. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Bund die Infrastruktur deutlich ausbaut.

„Wir freuen uns, dass der Freistaat Bayern unsere Bemühungen aus der Region tatkräftig und auch finanziell unterstützt und sich zu einem S-Bahn-ähnlichen Verkehr im Großraum Regensburg bekennt. So hat der Freistaat nicht nur im Rahmen der Ausschreibungen von SPNV-Leistungen erste Schritte für Angebotsverbesserungen hin zu einem S-Bahn-ähnlichen Verkehr in die Wege geleitet. Er übernimmt auch die Planungskosten für zunächst drei neu geplante Haltepunkte in der Region. Gemeinsam mit dem Freistaat Bayern gilt es nun, auf eine zeitnahe Umsetzung der

Infrastrukturmaßnahmen durch den Bund hinzuwirken", erklärt Landrätin Tanja Schweiger, die gemeinsam mit GFN-Geschäftsführer Josef Weigl die Abstimmung des Gesamtprojektes innerhalb der Region sowie mit dem Freistaat Bayern maßgeblich koordinierte. „Erstmals liegt mit dem SPNV-Konzept ein langfristiger Entwicklungsplan mit konkreten Inhalten zur Umsetzung eines durchgängigen S-Bahn-ähnlichen-Verkehrs im 30-Minuten-Takt für die Region vor", so Geschäftsführer Josef Weigl. Dieses Fahrplankonzept bestimme den Infrastrukturausbau, der dann der Wegbereiter sei für ein zeitgemäßes SPNV-System im Großraum Regensburg.

Erste Angebotsverbesserungen bereits in 2022

Bereits ab Dezember 2022 wird der 30-Minuten-Rhythmus im Berufsverkehr auf den Strecken rund um Regensburg ausgeweitet. Ab 2023 werden zudem weitere Maßnahmen für eine deutlich spürbare Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs in Ostbayern – wie etwa stündliche Expressverbindungen zwischen Regensburg und Nürnberg – umgesetzt werden.

Infrastrukturausbau für zweite Phase erforderlich

Für darüber hinausgehende Verbesserungen ist ein kapazitätssteigernder Ausbau der Schieneninfrastruktur erforderlich. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der sternförmig auf Regensburg zulaufenden Schienenstrecken sind beispielsweise der Bau von partiell zweigleisigen
Abschnitten, die Schaffung von gleichzeitigen Ein- und Ausfahrten in den Bahnhöfen entlang der eingleisigen Strecken, als auch die Ertüchtigung oder Neuanlage von Überholmöglichkeiten von Güterzügen notwendig. Ebenso ist die Elektrifizierung der Schiene zwischen Regensburg und Hof als
auch die Weiterentwicklung des Knotens Regensburg im Abschnitt zwischen Regensburg-Prüfening und Obertraubling zwingend erforderlich, um die in der Studie anvisierten Ziele zu erreichen.

Freistaat übernimmt Planungskostenfinanzierung für neuen Haltepunkt Regenstauf-Diesenbach

Neben den Fahrplanverbesserungen übernimmt der Freistaat zudem die Planungskostenfinanzierung für die neuen Haltepunkte Regensburg-Wutzlhofen, Regenstauf-Diesenbach und Ponholz. Die Gutachter empfehlen zudem die Realisierung der Haltepunkte „Neumarkt Süd" und „Regensburg Klenzebrücke", auch der ohnehin geplante Halt „Regensburg Walhallastraße" wird im Entwicklungsplan berücksichtigt. Außerdem ist am neuen Halt „Regensburg-Wutzlhofen" ein kurzer Übergang zur Endhaltestelle der geplanten Stadtbahn vorgesehen.

Hier die Zusammenstellung der konkreten Verbesserungen der Maßnahmenpakete I und II für den Landkreis Regensburg:

Phase I - Ausschreibungsfahrpläne für den Zeitraum ab 2022/23

Nürnberg – Regensburg – Straubing – (Plattling)

-RE 50

Regensburg – Nürnberg neu stündlich statt wie derzeit nur zweistündlich

Halt Beratzhausen künftig stündlich statt wie derzeit nur zweistündlich

Neue Halte in Etterzhausen und Deuerling im Frühverkehr in Richtung Regensburg sowie Bedienung aller Unterwegshalte in Richtung Nürnberg

-RB 51

Neue HVZ-Fahrten auch an Samstagen sowie zusätzliche Fahrten um 7.19, 12.39 sowie 23.58 Uhr ab Beratzhausen (Richtung Regensburg), Bedienung aller Unterwegshalte

Zusätzliche Fahrten um 15.34 und 19.48 ab Straubing sowie 12.04 ab Regensburg

Ulm – Ingolstadt – Regensburg

-RB 17

Mindestens stündliche Anbindung aller Halte

Zusätzliche Fahrten um 6.20 und 8.12 sowie 9.16 Uhr an Wochenenden ab Saal (Donau)

Zusätzliche Fahrten 7.14, 15.19 und 18.18 Uhr ab Regensburg sowie zusätzliche Bedienung der Halte R-Prüfening, Sinzing, Gundelshausen und Poikam um 17.20 Uhr ab Regensburg

München – Regensburg (– Hof/Prag)

-zwei separate Linien München – Hof und München – Prag zur Reduzierung der Verspätungsanfälligkeiten. Dies ergibt weiterhin einen Stundentakt Schwandorf – Regensburg – München

Regensburg – Schwandorf – Hof/Prag

-RB 19

Reaktivierung der Strecke von Maxhütte-Haidhof nach Burglengenfeld als Option

-RE 40

Stündliche RE-Durchbindung Regensburg – Amberg – Nürnberg

-Angestrebte vorgezogene Realisierung des Haltepunktes Walhallastraße

Neue Verkehrsrelationen aus dem nordöstlichen Landkreis möglich bei Abstimmung ÖPNV (z. B. Buslinie von Wörth a.d. Donau) und SPNV

Phase II - Zeitraum nach 2035

Nürnberg – Regensburg – Straubing – (Plattling)

-RE 50 Regensburg – Nürnberg

Halt Undorf weitere Zughalte, sofern 2035 Neigetechnik-Fahrzeuge verfügbar sind

-RB 51 Nürnberg – Neumarkt – Regensburg – Straubing

Beschleunigung der Linie mit attraktiveren kürzeren Reisezeiten für die Fahrgäste aus dem Landkreis

Durchbindung der Linie in Neumarkt (umsteigefreie Verbindungen von den Halten im Landkreis entlang der Strecke nach Nürnberg)

Durchbindung der Linie bis Straubing zur Reduzierung der Verspätungen (anstelle der Linie von Ingolstadt)

Ganztägig zwei Züge je Stunde für alle Halte zwischen Parsberg und Regensburg (statt einem Zug heute zzgl. HVZ)

-RB 51.1.und 51.3 möglichst gleichmäßige Verteilung in der HVZ für angenäherten Halbstundentakt zwischen Regensburg und Straubing

Ulm – Ingolstadt – Regensburg

-Stündlicher Express Regensburg – Ingolstadt – Donauwörth – Ulm/Neu-Ulm mit Halt in Sinzing

-Zusätzliche Umsteigebeziehungen zum Fernverkehr mit Ausweitung des Angebotes im Knoten Ingolstadt an der Schnellfahrstrecke München – Nürnberg

-Zusätzliche HVZ-Verstärker zwischen Regensburg und Saal (optional)

-Barrierefreier Ausbau von weiteren Haltepunkten

München – Regensburg (– Hof/Prag)

-RE 2/ RE 25

Beschleunigung der Expresszüge München – Regensburg – Hof/Prag (künftig fernverkehrsähnliche Linie statt Regionalverkehr wie heute)

-ÜFEX

Beschleunigung des Überregionalen Flughafenexpress

-RE 2.1 und RB 2.2

Etablierung von zwei Linien zwischen Eggmühl und Regensburg mit Bedienung aller Unterwegshalte aufgrund der Forderung der Region

RE 2.1 stündlich mit Durchbindung in der HVZ nach München

RB 2.2 in der HVZ zwischen Eggmühl und Regensburg, außerhalb der HVZ zwischen Landshut und Regensburg

Regensburg – Schwandorf – Hof/Prag

-RE 2/ RE 25

Elektrifizierung der Strecke Regensburg – Hof ermöglicht kürzere Wendezeiten in Schwandorf und Regensburg

-RE 40

Stündlicher Express mit Halt weiterhin in Regenstauf sowie neu in R-Wutzlhofen und R-Walhallastraße (neue Relationen aus östlichem Landkreis möglich)

-RB 19

Umsteigefreie Erreichbarkeit der Stadt Burglengenfeld drei Züge je Stunde für Regenstauf (statt heute nur zwei)

Halt Regenstauf-Diesenbach

Halbstündliche Bedienung mit den Linien RB 19 (R – Burglengenfeld) und RB 23 (R – Marktredwitz)

-Halte Wutzlhofen und Walhallastraße

Neue Verkehrsrelationen aus dem nordöstlichen Landkreis möglich bei Abstimmung ÖPNV (z. B. Buslinien von Wörth Donau, Bernhardswald/Wenzenbach etc.) und SPNV

Geplante Stadtbahn Regensburg

-Umstieg aus/in den Landkreis beim neuen Haltepunkt Wutzlhofen vom/zum SPNV möglich


Kostenloses Bastelmaterial für einen Weihnachtseng...
Besuchsverbot im Krankenhaus St. Barbara