„475 Jahre Stadtgeschichte“ steht im Fokus der öffentlichen Abendführung am Dienstag, 04. Juli, um 19 Uhr im Oberpfälzer Volkskundemuseum. Der Eintritt für die rund einstündige Führung mit Museumsleiterin Dr. Margit-Berwing-Wittl kostet pro Person 50 Cent.

 

Das wichtigste Dokument der Stadtgeschichte – eine genau 475 Jahre alte Urkunde, handgeschrieben auf einer gegerbten Kalbshaut und verziert mit einer Abbildung des Stadtpatrons, des „Kyrassirs Georg, der den Drachen sticht“ – kann man nur alle Jubeljahre einmal im Original betrachten. Die Urkunde, mit der die neuburgischen Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp am 15. November 1542 dem Markt Lengenfeld die Stadtrechte mit allen Privilegien, Wappen und Farben verliehen haben, ist aber nur ein großartiges und einmalig wertvolles stadtgeschichtliches Relikt, das derzeit in einer Sonderausstellung im Oberpfälzer Volkskundemuseum zu bewundern ist. Weitere originale Schriftstücke, Urkunden und Karten, Gemälde, unzählige Fotografien und Objekte, die die wechselvolle Geschichte Burglengenfelds erklären, sind hier zu finden.

Ganz besondere Leihgaben aus Privatbesitz sind in der Ausstellung zu sehen, die anschließend wieder im Tresor verschwinden und sicher für Jahrzehnte nicht mehr öffentlich gezeigt werden, darunter auch zwei Tuschezeichnungen des Kallmünzer Kirchenmalers Johann Georg Hämmerl – Burglengenfeld und Dietldorf – Ansichten, bei denen man genau vergleichen kann, wie sich die Orte verändert haben und welche Gebäude heute gar nicht mehr erhalten sind. Außerdem werden auch zwei genau 300 Jahre alte Kupferstiche gezeigt, die eine Tag- und Nachtprozession im August 1717 in der Burglengenfelder Vorstadt und am Marktplatz zeigen, was nicht nur als Beleg für die erfolgreich durchgesetzte Gegenreformation zu verstehen ist, sondern auch einen wunderbaren Blick auf die Stadt ermöglicht – vor den großen Stadtbränden des 19. Jahrhunderts und den Modernisierungen im 20. Jahrhundert.