Regensburg. „Freundschaft ist nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern auch eine dauernde Aufgabe", sagte einst der deutsche Musiker Ernst Zacharias. Nach diesem Motto unterhält die Berufsoberschule Wirtschaft der Stadt Regensburg internationale und freundschaftliche Kontakte zur Obchodní akademie im tschechischen Pilsen. Dazu organisiert die Lehrerschaft jedes Jahr einen einwöchigen Austausch, bei dem sowohl eine Schülergruppe nach Pilsen als auch eine Abordnung aus Tschechien im Gegenzug nach Regensburg reiste. 

Kürzlich hatten 15 Pilsner Schüler mit ihren Lehrerinnen den Gegenbesuch angetreten. Untergebracht in Gastfamilien standen dabei vor allen Dingen der europäische Gedanke und das Kennenlernen der kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt. Die Berufliche Oberschule Wirtschaft hielt mit Unterstützung der Stadt Regensburg ein facettenreiches Programm bereit. 

In einem Workshop „Bairischer Sprach- und Kulturraum" lernte die teilnehmende Schülerschaft grundlegende tschechische wie auch bayerische Begriffe auf zweisprachige Weise. Auch eine Stadtralley in Form einer Schnitzeljagd sorgte für eine motivierende Lernatmosphäre. Darüber hinaus besuchten die Schülerinnen und Schüler auch das älteste Wirtshaus, die Wurstkuchl, sodass neben dem Bildungsanspruch auch das gesellige Beisammensein nicht zu kurz kam. Gleich mehrere Highlights konnte die BOS Wirtschaft den Gästen aus Tschechien bieten. Zum einen wurde die bayerische Landeshauptstadt erkundet. Zum anderen war die Schule von der Akademie Ostbayern-Böhmen nach Nabburg in das neu geschaffene BayernLab, eines der dreizehn modernsten IT-Labore Bayerns, eingeladen. 

Als Schaufenster für digitale Innovation bot sich den Teilnehmern die neueste Technik zum Anfassen und Ausprobieren. Besonders beeindruckt zeigten sich die Schüler vom Fortschritt im nicht-kommerziellen Bereich des 3D-Druckes. Daneben konnten kleinere Geräte programmiert werden und Flugdrohnen gesteuert werden. Darüber hinaus durften die tschechischen Freunde auch die wahrscheinlich größte Holzkugel der Welt am Steinberger See erklimmen, die erst vor kurzem eröffnet wurde. Auf diese Weise erhielten die Schüler neben den städtischen Impressionen auch Einblick in die ostbayerische Region. 

Zu guter Letzt wurde der Austausch auch von der Stadt Regensburg, vertreten durch Stadtrat Dr. Thomas Burger, gewürdigt. Hierzu hatte die Stadt ins Kurfürstenzimmer zu einem Empfang geladen. Auch der Reichstagssaal wirkte auf die Gäste. Schon jetzt laufen bereits die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten im kommenden Jahr. Dort wird der Austausch 30 Jahre alt.