Von J. Meier auf Freitag, 18. November 2016
Kategorie: Regensburg

"Seelen-Heil": Anna Beckstein-Pilz stellt aus

Die Beratzhausener Künstlerin Anna Beckstein-Pilz zeigt bis zum 27. Januar ihre Werke zum Thema „Seelen-Heil“ im Krankenhaus St. Josef in Regensburg. Gabriele Pinkert, Qualitäts-, Prozess- und Risikomanagement sagte in ihrer Begrüßung, dass man sich glücklich schätze, eine so bekannte, überregional bedeutende Künstlerin in ihren Räumen präsentieren zu können. Die Werke regen die Besucher zum Nachdenken an. Die Laudatio hielt Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg, der die Künstlerin schon viele Jahre kennt.

„Für die Bilder von Anna Beckstein-Pilz sollte man sich Zeit nehmen, um sich auf ihre gesellschaftskritische Fährte zu begeben – eine Reise, die sich lohnt. Sie ist eine kritische Betrachterin des Lebens. So ist das Seelen-Heil nicht persönlich zu verstehen, sondern in Bezug auf die Gesellschaft zu sehen. Der Ausgangspunkt ist ihre Prägung im christlichen Glauben, so wie sie erzogen wurde und wie ihr tägliches Auseinandersetzen mit den Ereignissen unserer Zeit ist“, resümierte Eibl. Ihre Bilder entstehen durch das Sammeln vieler Eindrücke. Aus Zeitungsreportagen arrangiert sie collagenartig Ereignisse, wie bei ihrem großen Werk „Körper-Geist-Seele“ und kombiniert diese mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen.

Für dieses Gemälde, das gleich am Beginn der Ausstellung zu sehen ist, sollte man sich Zeit nehmen, um die vielen Details zu entdecken, wie den Papst in der Mitte, als Fels in der Brandung, um den herum vieles passiert. Den Krieg in Aleppo, Umweltzerstörung, Überfluss und Armut oder der Mensch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens kann man so entdecken. Und dann findet man die Brücke der Hoffnung am unteren Bildrand und stellt fest, dass die Menschen nur mit der Liebe zueinander finden können. Anna Beckstein-Pilz will nicht belehren, sie will zum Nachdenken anregen, so der Laudator. Das Titel-Werk „Seelen-Heil“ ist ganz in rosa gehalten und lädt zur Meditation ein.

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Markus Nitschmann, der den Abend am Piano stimmungsvoll umrahmte, hatte eigens zu diesem Werk einen Text verfasst: „Die leise Stimme“, der genau wie auch die Bilder der Künstlerin zum Nachdenken anregte. Wer genau hinsah, konnte in diesem Werk das Gesicht eines Babys entdecken. Als Michael Eibl die Künstlerin vor einigen Wochen in ihrem Atelier besuchte, war vieles, was man nun in der Ausstellung entdecken kann noch gar nicht vollendet. „Einiges noch nicht einmal entworfen“, erzählte er schmunzelnd. „Dann sprudelten die Gedanken und Eindrücke, die wie auf Kommando nur auf ihren Einsatz warteten, nur so aus mir hervor und binnen kürzester Zeit sind meine Bilder entstanden“, erklärte Beckstein-Pilz ihren Schaffensdrang.

Die Künstlerin studierte von 1985 bis1989 an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, absolvierte in den Jahren 2001, 2002 und 2004 Kurse für Bildhauerei an der Sommerakademie in Beratzhausen. Ausgestellt hat sie bisher in Beratzhausen in den Jahren 1995 und 2000, 1997 in Riedenburg, 1993 und 2002 in Regensburg, 1998 in Velburg und 2001 in Laaber. In den letzten Jahren konnte man ihre Werke beim Symposium in Laaber, in der Stadlgalerie in Hinterzhof und im Kulturzentrum in Reit im Winkl sehen. Die Ausstellung im Nordflügel des Krankenhauses St. Josef in der Landshuter Straße 65 ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

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