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Der Naturpark Hirschwald sucht Rotmilan-Beobachtungen

Ensdorf. Faszination Rotmilan: Greifvögel sind imposante Flieger. Der Rotmilan zählt wegen seines besonderen Flugbilds zu den eindrucksvollsten Greifvögeln am Himmel. Sein Erkennungsmerkmal, die Gabelform der Schwanzfedern, ist dabei meist gut zu sehen.

Sein Bestand ist seit den letzten flächendeckenden Erhebungen im Jahr 1988 zurückgegangen. Das ist besonders bedauerlich, weil Deutschland ca. 50 % des weltweiten Rotmilanbestandes beherbergt. Der Naturpark Hirschwald bittet nun in einem Citizen-Science-Projekt um die Mithilfe der Öffentlichkeit, um seinem Auftrag in den Berichtspflichten gegenüber Behörden und dem Schutz der Verantwortungsarten nachzukommen. Damit der Brutbestand des Rotmilans im Naturpark Hirschwald besser beurteilt werden kann, ist jede Rotmilansichtung von Interesse. Dazu wurde auf der Internetseite www.naturparkhirschwald.de eine Meldeplattform eingerichtet. Die Naturpark-Ranger sammeln die Daten und kümmern sich um eine fachliche Beurteilung der Sichtungen.

Der Rotmilan (Milvus milvus) wird bis zu 70 cm lang und hat eine Spannweite von 140 – 165 cm. Charakteristisch ist der gegabelte Schwanz und bei erwachsenen Tieren die rotbraune Färbung von Brust und Bauch.

Neststandorte sind vor allem Laubwälder und Mischwälder, vielfach auch Auwälder. Als Nahrungsrevier kommt offenes Land in Betracht, vor allem verschiedene Formen von Grünland, besonders Feuchtgrünland, aber auch Ackerflächen sowie Brachflächen, Hecken- und Streuobstgebiete. Rotmilane jagen nicht selten auch entlang von Bach- und Flussläufen sowie an natürlichen und künstlichen Seen, Teichen und Weihern. Jagdreviere können eine Fläche von mehreren km² beanspruchen.

Der Rotmilan kommt Ende Februar oder Anfang März im Brutgebiet an und zieht Ende Oktober wieder weg. In milderen Gebieten wird regelmäßig auch überwintert. Sein Nest baut er in hohen Bäumen, baut oft Krähennester aus oder übernimmt Bussardhorste. Die Brutzeit ist von Mitte März bis Mitte Juli, Legebeginn ab Ende März. Der Rotmilan ist tagaktiv. Er ernährt sich von Aas, Abfällen, Fischen und Insekten.

Der seltene Brutvogel steht in Bayern auf der Vorwarnliste. Gefährdungen für den Bestand des Rotmilans sind der Mangel und die Zerstörung geeigneter Brutplätze und Störungen in sensiblen Phasen (Nestfindungsphase, Eiablage). Bindegarn aus Plastik, Müllsäcke oder Folienstücke werden von Rotmilanen nicht selten in das Nest getragen und können zur tödlichen Gefahr für Jungvögel werden. Verluste können durch Leitungstrassen (Erdschluss oder Anflug), Verkehr und Windkraftanlagen entstehen.

„Citizen Science" nennt man den Ansatz, Personen, die nicht hauptberufliche Wissenschaftler sind, bei der Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beteiligen. Der Naturpark Hirschwald betreut nunmehr zwei solche Projekte. Neben der Erfassung von Rotmilan-Sichtungen freut er sich auch über die Meldung von Waldameisennestern, für die ebenfalls schon seit 2019 auf der Internetseiten des Naturparks eine Meldeplattform besteht.

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