Eisbären Regensburg schlagen Ravensburg Towerstars

Eisbaren_Jubel Wichtiger Erfolg für Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg: Bei DEL-Absteiger Bietigheim Steelers holte das Team um Ex-Bietigheimer Lucas Flade einen 4:2-Sieg. Bild: © Melanie Feldmeier/arSito

Regensburg. Eine turbulente Partie bekamen 3128 Zuschauer in der Donau-Arena zu sehen: Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg hat sein Heimspiel gegen den amtierenden DEL-2-Meister Ravensburg Towerstars mit 7:5 (1:2/1:2/5:1) gewonnen – dabei lag das Team von Coach Max Kaltenhauser zwischenzeitlich schon mit 1:4 zurück. Bei der furiosen Aufholjagd trafen Abbott Girduckis im Powerplay (19. Minute), Xaver Tippmann (35.), Andrew Schembri ebenfalls in Überzahl (42.), Tomáš Schwamberger (43.), zwei Mal Corey Trivino (47./PP1 und 56.) und Richard Diviš per Empty-Net-Tor (59.) für die Oberpfälzer. Bemerkenswert: Die Gäste aus Oberschwaben erzielten indes jeden ihrer fünf Treffer im Powerplay und nutzten jede einzelne Überzahlsituation gnadenlos aus. 

Nach dem 4:2-Erfolg bei DEL-Absteiger Bietigheim Steelers am Freitag bedeutete der Heimerfolg gegen die RVT das erste Sechs-Punkte-Wochenende der neuen Saison. In der Tabelle kletterten die Domstädter dadurch auf den sechsten Platz (neun Punkte), Ravensburg ist nun Achter (acht Zähler). Für die EBR geht es Schlag auf Schlag weiter: Schon am Dienstag, 3. Oktober, steht das nächste Heimspiel an. Dann gastieren wegen des Feiertags bereits ab 17 Uhr die Eispiraten Crimmitschau in der Donau-Stadt. Die Sachsen sind als Zweiter in überragender Frühform, in Regulärer Spielzeit noch ungeschlagen und holten bisher 14 von 18 möglichen Punkten.

Nachbericht:

Die Domstädter traten gegen die Ravensburg Towerstars mit dem gleichen Angebot an, das schon am Freitag die Punkte aus Bietigheim entführte: Die beiden Verteidiger Sandro Mayr und André Bühler fehlten verletzt, zudem fehlten im Aufgebot Patrick Demetz (Abwehr), Niklas Zeilbeck (Einsatz für Passau in der Oberliga), Constantin Ontl und Petr Pohl (alle Sturm). Im Tor startete Tom McCollum, Jonas Neffin war sein Backup.

Die erneut über 3.000 Zuschauer in der Donau-Arena sahen ein unglückliches erstes Drittel der Gastgeber: Die Eisbären traten couragiert auf und erspielten sich zahlreiche Chancen, trafen allein in den ersten 20 Minuten fünf (!) Mal das Aluminium am von Nico Pertuch gehüteten Gäste-Tor und scheiterten einige weitere Male am Ravensburger Torsteher. Und doch stand am Ende des Startdurchgangs ein 1:2-Rückstand. Grund dafür: Das eiskalte Powerplay der Oberschwaben. Nach nur sieben Minuten nutzten diese die erste sich ihnen bietende Überzahl-Möglichkeit zum 1:0 durch Fabian Dietz, nur 93 Sekunden später hämmerte Liga-Top-Scorer Nick Latta den Puck genau in den Winkel und stellte auf 2:0 (9. Minute) – erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis. Erst kurz vor Drittelende brachen die Oberpfälzer dann den Bann: Abbott Girduckis netzte im eigenen Powerplay zum 1:2-Anschlusstreffer ein (19.). Mit diesem Stand ging es in die Pause.

Stand nach einem Durchgang noch der Rückstand trotzt Chancenplus für die EBR, dominierte im Mitteldrittel die Gastmannschaft. Die Towerstars legten nicht nur zwei weitere, teils sehenswerte Überzahltreffer durch Fabian Dietz direkt nach Wiederbeginn (21.) und Matt Alfaro nach (29.) und zogen so auf 4:1 davon – auch bei Fünf-gegen-Fünf gerieten die Eisbären nun wiederholt unter Druck. Tom McCollum im EBR-Tor machte daraufhin für Jonas Neffin Platz, der alsbald ebenso unter Beschuss geriet, jedoch bis zum zweiten Seitenwechsel keine weiteren Treffer mehr zuließ. Doch auch die Donau-Städter setzten noch Lebenszeichen: Mit einem verdeckten Rückhandschuss überwand Verteidiger Xaver Tippmann den Goalie der Gäste zum 2:4 (35.). Mit seinem ersten DEL-2-Treffer markierte er gleichzeitig den Pausenstand.

Die Regensburger starteten mit einem Powerplay in den Schlussdurchgang – und nutzten dieses prompt: Andrew Schembri verwandelte einen Rebound zum 3:4-Anschluss (42.). Nur 50 Sekunden später brachte Tomáš Schwamberger die Donau-Arena dann endgültig zum Beben: Auch er setzte einen Nachschuss zum sensationellen 4:4-Ausgleich in die Maschen (43.). Nun hatten die Eisbären richtig Blut geleckt. Als Corey Trivino nach 47 Minuten in Überzahl einen freiliegenden Puck zur erstmaligen EBR-Führung über die Linie arbeitete, war die Partie gedreht. Doch Ravensburg steckte nicht auf und nutzte auch die fünfte Powerplaysituation: Mit einem Gewaltschuss brachte Robbie Czarnik seine Farben ins Spiel zurück (53.). Die Fans auf den Rängen kamen jetzt richtig auf ihre Kosten, die intensive Partie steuerte auf ihren Höhepunkt zu. Und der sollte das Happy End für die Gastgeber nach toller Aufholjagd bringen. In der 56. Minute blickten dann alle Anwesenden gebannt auf die Unparteiischen: Erneut Trivino hatte den Puck über die Linie des RVT-Tores befördert, doch die Schiedsrichter hatten den Videobeweis ausgerufen. Dann der Jubel: Der Treffer zählte, 6:5 für Regensburg. Als Ravensburg anschließend Pertuch für einen weiteren Feldspieler vom Eis nahm, traf Richard Diviš aus dem eigenen Drittel zum 7:5-Endstand ins verwaiste Gästetor (59.). Damit setzte er den Schlusspunkt in einer furiosen Begegnung.

„Wenn du gegen den amtierenden Meister 1:4 hinten liegst, bist du natürlich verunsichert. Ich möchte an dieser Stelle den Zuschauern danken, die in diesem Moment gespürt haben, das wir nicht schlecht gespielt haben und der Zwischenstand nicht das Spielgeschehen widergespiegelt hat. Unglaubliches Kompliment an die Jungs, wie sich dann zurückgekämpft haben", sagte EBR-Coach Max Kaltenhauser nach der Begegnung.

In der Tabelle sprangen die Eisbären durch das Sechs-Punkte-Wochenende auf den sechsten Platz (9 Punkte). Ravensburg rutschte auf Rang acht (acht Zähler). Für die Domstädter steht direkt das nächste schwere Spiel an: Am Dienstag kommen die formstarken Eispiraten Crimmitschau nach Regensburg. Spielbeginn in der Donau-Arena ist (ob des Feiertags) bereits um 17 Uhr (ausführlicher Vorbericht folgt).
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Statistik

Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars 7:5 (1:2/1:2/5:1)

Aufstellungen

Regensburg: Tom McCollum (28:09) und Jonas Neffin (31:51/beide Tor) – Tariq Hammond (2 Strafminuten), Petr Heider (2), Xaver Tippmann, Jakob Weber, Korbinian Schütz und Lucas Flade (2/alle Abwehr) – Richard Diviš, Nikola Gajovský, Tomáš Schwamberger, Abbott Girduckis, Corey Trivino, Andrew Yogan (2), Lukas Heger, Marvin Schmid, Andrew Schembri (2), Kevin Slezak, Yuma Grimm und Christoph Schmidt (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser.
Ravensburg: Nico Pertuch (59:42) und Ilya Sharipov (beide Tor) – Florin Ketterer, Julian Eichinger, Pawel Dronia, Oliver Granz (2 Strafminuten), Niklas Hübner, Denis Pfaffengut (2) und Simon Sezemsky (alle Abwehr) – Maximilian Hadraschek (4), Matt Alfaro, Robbie Czarnik, Sam Herr, Charlie Sarault, Nick Latta, Lukas Mühlbauer, Ralf Rollinger, Fabian Dietz, Noah Dunham, Luigi Calce und Louis Latta (alle Sturm). – Trainer: Gergely Majoross.

Zuschauer: 3.128 (Donau-Arena Regensburg).

Schiedsrichter: Marcus Brill Daniel Harrer (beide Hauptschiedsrichter) sowie Dominik Spiegl und Roman Jung (beide Linesperson).

Strafminuten: Regensburg 10 – Ravensburg 10.

Tore:

1. Drittel:
0:1 (7. Minute/PP1) Fabian Dietz (Sam Herr, Oliver Granz);
0:2 (9./PP1) Nick Latta (Julian Eichinger, Charlie Sarault);
1:2 (19./PP1) Abbott Girduckis (Andrew Yogan, Nikola Gajovský);
2. Drittel:
1:3 (21./PP1) Fabian Dietz (Charlie Sarault, Julian Eichinger);
1:4 (29./PP1) Matt Alfaro (Robbie Czarnik, Matt Alfaro);
2:4 (35.) Xaver Tippmann (Andrew Yogan, Corey Trivino);
3. Drittel:
3:4 (42./PP1) Andrew Schembri (Jakob Weber, Tomáš Schwamberger);
4:4 (43.) Tomáš Schwamberger (Tariq Hammond, Richard Diviš);
5:4 (47./PP1) Corey Trivino (Nikola Gajovský, Richard Diviš);
5:5 (53./PP1) Robbie Czarnik (Louis Latta, Maximilian Hadraschek);
6:5 (56.) Corey Trivino (Andrew Yogan, Abbott Girduckis);
7:5 (59./EN) Richard Diviš (Tariq Hammond).

Neuer Tabellenplatz: Regensburg 6. Rang (9 Punkte/vorher 11.) – Ravensburg 8. Platz (8 Zähler/vorher 3).

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