In Bildern Wesenszüge des Oberpfälzers entdecken

Von Ingrid Schieder

Schwandorf. Er ist ein Oberpfälzer und mit seinen Bildern „Fratzn und Grantler" spiegelt sich die Mentalität der Menschen in diesem Landstrich wider. Die Rede ist von Georg Scheuerer, ein gebürtiger Schwandorfer, der seit mehr als 30 Jahren als freischaffender Künstler seine Werke schafft. Seit Freitag können sich die Besucher seiner Ausstellung auf dem sogenannten Marktplatz in der Sparkasse in Schwandorf im wahrsten Sinne des Wortes selber ein Bild machen vom Facettenreichtum der „Fratzn und Grantler" und mehr noch: von der speziellen Mal- und Zeichentechnik.

Bernd Rees, Vorstandsmitglied der Sparkasse im Landkreis Schwandorf, freute sich, „dass unser Marktplatz wieder durch schöne Kunst bereichert wird". Es handelt sich dabei um eine Ausstellung, die Georg Scheuerer zum ersten Mal als Einzelausstellung präsentiert.

Die televisionäre „Beziehung in der Regelmäßigkeit des Chaos" bildet seit 1990 seine Inspiration. Im Bild steckt eine Geschichte und – Georg Scheuerer ist auch Musiker – schwingt eine Melodie mit. Wie kann sich der Betrachter das vorstellen? Bei der Vernissage am 14. Oktober stellt sich der Künstler neben das Bild mit dem Pflegherrn. Es ist ein Kopf, der dominiert, der Blick dieses Pflegherrn konzentriert sich auf Gebäude, auf eine Stadt. Ein Pflegherr, das ist einer, der auf das Gemeinwohl bedacht ist, er wacht darüber, erkennt Probleme und strebt Lösungen an. Was auffällt, sind die leuchtenden Farben, klare, deutliche Abgrenzungen, kein Pastell. Wieder auf anderen Bildern kommt die Wirkung durch einen Dunkel-Hell-Kontrast zur Geltung, die keine bunten Farben verträgt.

Bilder entstehen im Kopf, Georg Scheuerer erzählt, dass er ohne Skizzen arbeitet. Ein vermeintlich falscher Strich ist kein Fehler, sondern eher ein Hinweis auf Ver-Änderungen: „Es geht in eine andere Richtung."

Wie ist Georg Scheuerer zur Kunst gekommen? Er erzählt, dass er den Beruf des Buchdruckers und des Schriftsetzers erlernt habe. „Ein ausgestorbener Beruf", meinte er. Und so besuchte er die FOS in Weiden mit Fachrichtung Gestaltung. Hier traf er auf Walter Ipscher, dessen Schüler er wurde. Und so kam er zur Lithografie. Daraufhin begann er zu experimentieren. Für sich hat er eine spezielle Technik entdeckt. Er malt mit Acryl, Graphit und benutzt auch Lack. Die Struktur der Leinwand kommt durch, sie ist Teil seiner Bilder, fügt sich harmonisch ein.

Seine Lithografien produziert er seit Jahren in der druckgraphischen Werkstatt des Oberpfälzers Künstlerhauses. Mitglied ist Georg Scheuerer beim Förderverein eben dieses Oberpfälzer Künstlerhauses, beim OKV Oberpfälzer Kunstverein und beim KulturEck Kallmünz. „wesensArt" heißt das Buch, das er im Mai 2022 veröffentlicht hat.

„Mit Herrn Scheuerer konnten wir einen vielseitigen Künstler aus unserer Region für unsere Sparkasse gewinnen. Für unsere Besucher wird es eine Freude sein, die hier ausgestellten Werke zu bewundern", meinte Bernd Rees anerkennend. Gelegenheit dazu besteht bis zum 10. November. 

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