In die Schwammerl – aber sicher!

Regensburg. Die Wälder bieten zu dieser Jahreszeit eine besondere Anziehungskraft. Nach einem regenreichen Sommer können Pilzsammlerinnen und -sammler sich schon jetzt auf die Suche nach schmackhafte Sorten machen. Jeder Weg in die Schwammerl sollte aber auch mit einer gesunden Portion Vorsicht begleitet werden. Leicht zu verwechselnde Sorten und zu wenig Wissen können schnell zur Gefahr werden. Die Johanniter klären daher über die wichtigsten Regeln beim Sammeln auf:

1. Nur nehmen, was man genau kennt: das ist die wichtigste Regel beim Pilze sammeln. Ist man sich nicht absolut sicher über die Genießbarkeit des Pilzes, sollte er auf keinen Fall gegessen werden.

2. Bei Unsicherheit: Rat einholen. Viele Pilzratgeber geben einen guten Überblick über die heimischen Pilze und helfen bei der Erkennbarkeit. Auch kann der Rat der Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie befragt werden.

3. Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Verwechslung, ist rasches Handeln geboten. Bereits geringste Mengen von Pilzgiften können schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen, bis hin zu tödlichem Ausgang.

„Typische Symptome, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut", erklärt Dr. Andreas Spall, Standortarzt der Johanniter in Ostbayern. „Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man sofort den Rettungsdienst rufen sowie alle Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes aufbewahren", empfiehlt der Experte. Ärzte können so die Art des Giftes feststellen lassen und die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten.

Von Eigenbehandlungen raten die Johanniter dringend ab. Es gibt keine Hausmittel gegen Pilzvergiftung, die ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden sollten. Erbrechen sollte nicht aktiv herbeigeführt werden. „Ruhe bewahren und unter der Notrufnummer 112 professionelle Hilfe rufen, das sind die besten Hilfsmittel. Wer nach einem Pilzessen bewusstlos wird, sollte sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden", empfiehlt Dr. Spall. Da sich der Zustand von Menschen mit Vergiftungen jederzeit verschlechtern könne, sollten Betroffene nicht selbst ins Krankenhaus oder zum Arzt fahren, sondern transportiert werden.

Bei Unsicherheit, was im Notfall zu tun ist, bieten die Johanniter im Regionalverband Ostbayern auch Erste-Hilfe-Kurse an. Über das aktuelle Kursangebot können sich Interessierte unter www.johanniter.de/ostbayern/erste-hilfe informieren.

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