Zehn Jahre Bürgerliste Bodenwöhr

Bodenwöhr. Bei der Jahreshauptversammlung der Bürgerliste zogen Bürgermeister Richard Stabl, auch als Vorsitzender, und Fraktionssprecher Stefan Haberl Bilanz der kommunalpolitischen Arbeit. Angeführt wurden hier unter anderem der Ausbau der GVS Altenschwand – Meldau, Glasfaserausbau, Wasserleitung, Industrieansiedlung, Friedhof, Badeplatz.

 

Bürgermeister Richard Stabl dankte eingangs seinen Mitstreiter/-innen für die engagierte Arbeit in der Bürgerliste. „Die Bürgerliste ist ein ehrlicher, engagierter und verantwortungsbewusster Verein, der keine Meinungen vorschreibt“ sagte er. Stabl sprach dabei der manchmal aufgetretenen unterschiedlichen Meinung in der BLB an. „Gemeindewohl und unser Gewissen sind die Parameter, die zählen“. Es sei eben die Stärke der BLB, dass man eine eigene Meinung haben darf. „Fachgerechte Entscheidungen statt Filz und Vorteilsnahme, Ehrlichkeit statt Fraktionsdisziplin“. Selbstkritische Betrachtung nach innen verhindere, dass man bequem wird.

Seit 10 Jahren gibt es die Bürgerliste. Das kleine Jubiläum wird noch gefeiert. Auf Anhieb errang man das Amt des 1. Bürgermeisters und drei Gemeinderatssitze. Danach ließen laut Stabl "zwei politische Mitbewerber" sechs Jahre nichts unversucht, um die politische Bilanz des Bürgermeisters zu verhageln. „Stabl wird als Bürgermeister nie wieder ein rotes Band durchschneiden“ habe es nach der Einweihung des umgestalteten Ortskerns 2008 in jenen Kreisen hinter vorgehaltener Hand geheißen.

So wurde entgegen dem Gemeindewohl Bodenwöhr aus der Städtebauförderung gekegelt. „Eine Untat an der eigenen Heimatgemeinde, die uns unterm Strich um etliche Jahre zurückgeworfen hat und dem Gemeindesäckel viele Millionen gekostet hat“, führte Stabl aus. Die Wähler gaben 2014 der BLB Rückendeckung und wählten vier Gemeinderäte und Stabl wieder zum Bürgermeister.

Für wesentliche Themen konnten Mehrheiten gefunden werden. Dank der BLB wurde laut Stabl der langwierige Kampf gegen die Blaualgen im Hammersee aufgenommen und erste Erfolge seien erkennbar. Viele Baustellen waren 2008 offen, gerade in der Infrastruktur. Ortsdurchfahrt Altenschwand, GVS Altenschwand Meldau, GVS von Windmais zur Staatsstraße, Glasfaserausbau, Neubau und Ersatz Wasserleitungen. Einiges konnte abgearbeitet werden. Die Kulturreihe Eisenzeit wurde ins Leben gerufen und zu einer anerkannten Größe ausgebaut. Das Industrie- und Gewerbegebiet Blechhammer füllt sich. Seit 2007 30 % Zuwachs an Arbeitsplätzen. Die Einwohnerzahl stieg von 2008 (4061) auf aktuell 4392. Das ergibt Steuereinnahmen. Weiter musste der altermäßige Umbruch der Verwaltung erledigt werden.

Priorität haben nun die Leitungen von Wasser und Abwasser. Die Reparatur der Leitung Hinterrandsberg um größere Druckverhältnisse auf Klause und Ludwigsheide zu haben den Austausch der Leitung in Hauptstraße, Sandfeld, Schwandorfer Straß, Weihersiedlung und Blechhammer. Rund 3 Mio. € sind veranschlagt. Dann noch im Rahmen der Dorferneuerung die Straßensanierung in Windmais und Erzhäuser. Weitere Baustellen sind Kindergarten, Absenkung von Bürgersteigen. „Trotz der Sünden aus der Vergangenheit“, die Stabl erwähnte, brauche man „endlich ein vernünftiges Rathaus“. Angesichts all dieser Herausforderungen ist Stabl nicht bang. „Auch, wenn wir manchmal streiten – oder vielleicht gerade deswegen“.

Fraktionssprecher Stefan Haberl sprach zu Beginn die positive Stimmung und konstruktive Zusammenarbeit aller Gemeinderatsmitglieder über alle Fraktionen hinweg an. „Das war nicht immer so“. Garant für den Erfolg der BLB ist sachlich und themenorientiert und ohne Fraktionszwang zu arbeiten. Schlaglichtartig führte er dann die Entscheidung aus den letzten 12 Monaten an. Hammersee ohne Blaualgen, Überarbeitung des Flächenmanagements, Breitbandausbau, Friedhoferweiterung mit Urnenplätzen, Ansiedlung der Vorschaltanlage vom Müllkraftwerk, Neugestaltung Badeplatz wo 2018 der Badebetrieb wieder aufgenommen wird, WLAN-Hotspots beim Tourismusbüro und Bahnhof, falls es Fördermittel gibt Ladesäulen für E-Autos.

Man versuchte Zuschüsse für den Abbruch des alten Rathauses und Errichtung eines Bürgerservice-Zentrums zur Stärkung der Ortsmitte zu halten, nachdem die Sanierung von einigen Jahren gescheitert ist. Bodenwöhr wird nicht berücksichtigt. Das Landratsamt baut das Angebot im Recyclinghof aus, weshalb eine Verlagerung in die Willi-Illbruck-Straße notwendig wird.

Die Leitung der Grundschule stellte zu Beginn des Schuljahres ihr Konzept zur Schulentwicklung vor, das Investitionen der Gemeinde nötig macht. Der Gemeinderat hat einstimmig die Kündigung im Schulverband Bruck ausgesprochen und den Anschluss nach Neunburg beantragt. Die Regierung hat aber bisher keine Rückmeldung gemacht. Der Schuldstand ist relativ gleichbleibend, sagte Haberl. Abschließend wünschte er sich einen besseren Informationsfluss vom Bürgermeister zur Bürgerliste, was die Arbeit der Fraktion erleichtern würde.

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