Künstlergruppe MOSAIK feiert

Von Martina Neu

Kallmünz. Die Künstlergruppe MOSAIK feiert heuer ein rundes Jubiläum. Seit 25 Jahren gibt es diese Gruppe von vielschichtigen Künstlern in der Perle des Naabtales. Nach 25 Jahren stellte sich den Mitgliedern der Gruppe die Frage: Weiter so oder anders? Sind wir unserem damals gestellten Anspruch gerecht geworden? Haben wir uns in dieser Zeit weiterentwickelt? Trifft unser Slogan „Menschen Ohne Scheu Arbeiten an Ihrer Kunst" künftig weiter zu? Die Gruppe setzt sich bei dieser Ausstellung auch mit aktuellen Themen unserer Zeit auseinander. 

Vor 25 Jahren schlossen sich Kallmünzer Künstlerinnen und Künstler zur Künstlergruppe MOSAIK zusammen. Nach mehr als 40 Ausstellungen im In- und Ausland ist die Gruppe im Wandel begriffen. Kallmünz ist seit über hundert Jahren das Mekka der Kunstschaffenden. Bereits Wassily Kandinsky und Gabriele Münter waren von dem zauberhaften Ort begeistert. Um eine gemeinsame Plattform zu haben und gemeinsam auch Ausstellungen zu organisieren, entschlossen sich vor einem Vierteljahrhundert elf Künstlern die Künstlergruppe MOSAIK zu gründen. Zu den Gründungsmitglieder gehören Christoph Bayerl, Georg Bayerl, Ludwig Götzer, Priya Jagoda, Hertha Wimmer-Knorr, Günther Lorenz, Gerhard Penner, Reinhold Pfitzner, Josef Schmid, Albert Scholz und Karl „Charly" Söllner. „Unser gemeinsames Ziel war und ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Einzelnen und dessen Selbstdarstellung im Schutz der Gemeinschaft", erzählt Charly Söllner, der von Beginn an der Motor von MOSAIK ist. Die Mitglieder, eine Mischung aus Profis und Laien, arbeiten in den unterschiedlichsten Techniken und Stilrichtungen und sind ihrer Heimat Kallmünz verpflichtet. Denn eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft bei MOSAIK: der Wohn- oder Arbeitsort muss in Kallmünz sein. Bereits 1998, dem Gründungsjahr von MOSAIK konnte Charly Söllner über den mittlerweile verstorbenen Kallmünzer Lehrer Georg Bauer-Woitusch eine Ausstellung im österreichischen Podersdorf an Land ziehen. Die MOSAIK'ler reisten mit einem Bus und vielen Künstlerfreunden an und genossen mit den Österreichern drei Tage lang Kunst, Wein und Landschaft. Das Kulturamt in München fand später diese Art der Gemeinschaftsausstellung so faszinierend, dass es die Kallmünzer im März 1999 zu ihrer zweiten Präsentation in die Mohr-Villa nach Freimann einlud. 

Im gleichen Jahr fand die Künstlergruppe in der „Galerie am Fels" eine Heimat für ihre Ausstellungen in der Naabtalgemeinde. Albert Scholz, Bildhauer und Gründungsmitglied von MOSAIK renovierte das schmucke Häuschen in der Vilsgasse, das zu den ältesten des Ortes gehört und stellte seinen Kunstfreunden den ersten Stock als Ausstellungsraum zur Verfügung, das Erdgeschoss nutzt er selbst für seine Bildhauerarbeiten. Bereits die erste heimische Ausstellung übertraf alle Erwartungen und sprengte auch die „Galerie am Fels". Bei der Vernissage zur Ausstellung „Der Raum ist geschaffen" waren die Räumlichkeiten voll mit Besuchern, die sich die Kunstwerke nicht entgehen lassen wollten. Wenn Charly Söllner an die vergangenen 25 Jahre zurückdenkt, dann schwelgt er in Erinnerungen und denkt an viele schöne Momente. Bisher habe man 40 Ausstellungen veranstaltet. So waren die Werke der Kallmünzer in Amberg, Bad Berneck, Burghausen, Garmisch-Partenkirchen, Hemau, Maxhütte, München, Regensburg, Schwandorf, Wernberg. Kastl, Pielenhofen und natürlich in der Heimat zu bewundern. 

Besonders gerne erinnert sich Söllner an die Ausstellungen in Bad Bergzabern, Zittau und in Kallmünz' französischer Partnergemeinde Saint-Genès-Champanelle. Nach Bad Bergzabern reisten die Kallmünzer mit dem Bus und verlebten unvergessliche Tage in der Pfalz. „Aber nicht nur diese deutschlandweiten Ausstellungen machen MOSAIK aus, es wurden auch Kunstaktionen der verschiedensten Art veranstaltet. So rief man 2000 ein Bankerl-Symposium ins Leben, bei dem die Künstler kreative Ideen für Ruhebänke umsetzten und in der Marktgemeinde aufstellten", resümierte Söllner. Die Promenadenmischung in den Jahren 2008 und 2012, bei der sich die Künstler an der Naabpromenade aufreihten und man ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen konnte, fand großen Anklang in der Bevölkerung. 

Die Künstler beteiligten sich auch mit einer gemeinsamen Malaktion anlässlich der bayerischen Kulturtage in der Europäischen Kulturhauptstadt Pilsen. „Dass wir beim Brückenfest oder der KunstSchauNacht mit von der Partie sind, versteht sich von selbst", resümiert Söllner. Beim landkreisübergreifenden Fest am Fluss im Jahr 2014 setzte MOSAIK mit einer Installation mit vielen weithin sichtbaren schwebenden blauen Luftballons ein Zeichen. Anlässlich der Einweihung der generalsanierten Schulturnhalle im Mai 2018 wurde das vom Schulverband Kallmünz beauftragte und von einer Projektgruppe entworfene und realisierte Wandobjekt aus Gusseisen enthüllt. 

So macht MOSAIK mit Ausstellungen und Aktionen kontinuierlich Werbung für Kallmünz. Charly Söllner ist stolz auf seine MOSAIK'ler, denn obwohl es sich hier um keinen Verein handelt, funktioniert die Zusammenarbeit immer gut. „Das ist auch daran zu erkennen, dass seit 25 Jahren bei unseren monatlichen Treffen immer mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend sind. Wir treffen uns zum Austausch und zur Besprechung und Planung neuer Ausstellungen und Aktionen", erzählt er. Zur Feier des Jubiläums findet eine Ausstellung im alten Rathaus statt, bei der man neben neuen Werken der MOSAIKler auch einen fotografischen Abriss der vergangenen 25 Jahre sehen kann. Der Eintritt ist frei, Gäste willkommen.

Jubiläumsfeier, Künstler und Kunststil

Die Ausstellung läuft vom 2. bis 24. September und ist samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Künstlergruppe MOSAIK gehören an: Brigitte Beer (Malerei), Andrea Buckland (Malerei), Hans Baumer (Bildhauer), Renate Egerer (Drucktechnik), Stephan Fürnrohr (Fotografie), Ingrid Gehring (Malerei), Klaus Igl (Installation), Priya Jagoda (Malerei), Helmut Krönauer (Fotografie), Angelika Lell (Drucktechniken, Bildhauer), Günter Lorenz (Malerei, Objekte, Skulpturen), Reinhold Pfitzner (Malerei), Andreas Ringl (Objekte, Malerei), Josef Schmid (Zeichnung, Malerei, Drucktechniken), Lena Schmid (Zeichnung, Malerei, Drucktechniken, Skulptur, Fotografie), Charly Söllner (Zeichnung), Walch Gisela (Bildhauer), Lisa Wein (Stoff- und Filzarbeiten, Zeichnung, Malerei)

Die Künstlergruppe hat sich 2021 für ein historisches Foto aus dem Jahr 1903 mit Gabriele Münter, Wassily Kandinsky und Charles Palmié, in Schale geworfen.
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