Präsentation der A-i-R Development Group 2023

Schwandorf. Am Sonntag, am 27. August von 15 bis 18 Uhr präsentiert die A-i-R Development Group 2023, bestehend aus den Künstlerinnen Pippa Brabyn (England), Rosie Dahlstrom (Schottland), Marion Flanagan (Kanada) und Dedeia Rocha (Brasilien), im 1. Obergeschoss der Kebbel-Villa den aktuellen Stand ihrer künstlerischen Recherchen.

In einer Ausstellung mit dem Titel „Spirits of the Riverbank" (Die Geister des Flussufers) mit Collagen, Fotografien, Zeichnungen und Gemälden zeigen sie eine eklektische Auswahl neuer Arbeiten, die seit dem 15. August in den Ateliers im Internationalen Künstlerhaus in Fronberg als Reaktion auf Sehenswürdigkeiten und Orte der Oberpfalz entstanden sind.

Da die Künstlerinnen in der Umgebung eine Fülle physischer und visueller Reizen vorfanden, sind in den neu entstandenen Arbeiten Naturthemen sehr präsent: Vogelschädel, Erde des Naabufers und Begegnungen mit der lokalen Tierwelt verbinden sich mit bereits bestehenden Interessen wie okkulte Fotografie des 19. Jahrhunderts, Hexenbekenntnissen und der niederländischen Renaissance, dem Ansammeln und Umgestalten von Abfällen und der Interaktion des Menschen mit der Natur. Indem die Künstlerinnen spontane Reaktionen zuließen, die über die bestehenden Grenzen ihrer jeweiligen Praxis hinausgehen, konnte die Vierergruppe dieses neu entdeckte Quellenmaterial nutzen, um aus diesen Begegnungen unerwartete Narrative zu schaffen.

Pippa Brabyn, Rosie Dahlstrom, Marion Flanagan und Dedeia Rocha lernten sich 2018 als Masterstudentinnen am Chelsea College of Arts in London kennen. Im Rahmen eines experimentellen und hochgradig kollaborativen Studiengangs entwickelten sie fantasievolle Problemlösungen und neue Methoden der Materialmanipulation sowie der gegenseitigen Unterstützung. Auf der Basis dieses theoretischen Hintergrunds entwickeln sie als Teil der A-i-R Development Group 2023 neue Strategien für Artist-in-Residence-Programme der Zukunft.

A-i-R Development Group

Die A-i-R Development Group ist ein Netzwerk internationaler Künstler: innen, das sich mit den Möglichkeiten einer sinnvollen und zeitgemäßen Zusammenarbeit im Rahmen von Künstlerresidenzen auseinandersetzt. Während der gemeinsamen Zeit im Internationalen Künstlerhaus geht die Gruppe der Frage nach, wie eine produktive Zusammenarbeit sowohl auf praktisch-ästhetischer Ebene als auch im Hinblick auf eine inhaltliche Anschlussfähigkeit an brennende Fragen der Zeit umgesetzt werden kann.

Der Aufenthalt im Internationalen Künstlerhaus ermöglicht den vier Künstlerinnen Pippa Brabyn (England), Rosie Dahlstrom (Schottland), Marion Flanagan (Kanada) und Dedeia Rocha (Brasilien), ihre individuellen Praktiken weiterzuentwickeln und gleichzeitig ihren Ideen zu kollektivem Denken, kreativer Gegenseitigkeit und möglichen Methoden des Aufbaus einer nachhaltigen und kritisch engagierten langfristigen Praxis Ausdruck zu verleihen.

Mehr über die Künstlerinnen:

Pippa Brabyn (England)

Pippa Brabyn interessiert sich für das übernatürliche Element der Fotografie und die metaphorische Darstellung. Sie lässt sich von der Natur inspirieren und arbeitet oft mit gefundenen Objekten, Insekten und organischen Materialien, um die Dualität von Leben und Tod, von "hier und dort" sowie von Vergangenheit und Gegenwart zu erforschen und darzustellen. Sie nutzt sowohl analoge als auch digitale fotografische Verfahren, die sich häufig in Form von gedruckten Bildern, Installationen und skulpturalen Fotografien manifestieren.

Rosie Dahlstrom (Schottland)

Rosie Dahlstrom ist Künstlerin und Autorin, sie lebt in Glasgow und London. Nach ihrem Abschluss in Malerei und Druckgrafik an der Glasgow School of Art im Jahr 2014 war sie bis 2015 Stipendiatin des Phoenix Bursary. 2020 schloss sie den MA Fine Art am Chelsea College of Arts in London ab. Dahlstroms Praxis kommt aus der Malerei, aber da ihre Arbeiten erzählerisch sind, können ihre Geschichten auch die Form von Collage, Film, Skulptur, Text und Installation annehmen. Dieser experimentelle Ansatz hat die Künstlerin in eine Reihe ungewöhnlicher Räume geführt, von einer Zelle in einem verlassenen Gefängnis in Kintyre bis zu einem Glockenturm in einer Kirche in Bethnal Green.

In ihrer künstlerischen Praxis erforscht Dahlstrom die Nacherzählungen antiker Mythen, vor allem die von altgriechischen Monstern und Metamorphosen, und insbesondere die Mischwesen aus Frau und Tier, in denen sich viele Ungeheuer manifestieren. Anhand dieser Geschichten werden Ideen wie die Natur des Glaubens, problematische Fortpflanzung, Entfremdung und Verletzung oder der Wille zur Zerstörung untersucht. Jedes Projekt nimmt sich einen Archetyp vor und untersucht dessen Verwendung und Neuinterpretation in allen Kulturen von der Antike bis zur heutigen Gesellschaft. Durch die Kombination antiker Ungeheuer und einem gegenwärtigen Gesicht soll ein Raum geschaffen werden, der eine Transformation ermöglicht.

Marion Flanagan (Kanada)

Marion Flanagan ist eine multidisziplinäre bildende Künstlerin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur, Malerei, Fotografie und Installation, wobei sie stets die Materialität des gewählten Mediums und dessen Potenzial für den erzählerischen Ausdruck berücksichtigt.

Flanagan untersucht in ihren Arbeiten die fragile Beziehung zwischen Mensch und Natur, die Nutzung und den Missbrauch von Ressourcen und Räumen sowie den Versuch, Gemeinsamkeiten zwischen den Körpern der Menschen und den Substanzen der natürlichen Welt zu definieren.

Sie wurde in Toronto, Kanada, geboren und studierte Bildende Kunst an der OCAD University. Vor kurzem hat sie ihren MA Fine Art am Chelsea College of Art in London, UK, abgeschlossen. Sie lebt und unterhält ein Atelier in London.

Dedeia Rocha (Brasilien)

Dedeia Rocha ist eine brasilianische bildende Künstlerin, die in London und Rio de Janeiro lebt. Die selbsternannte Königin der Collage hat einen Master-Abschluss in Bildender Kunst vom Chelsea College of Arts. In mehreren Projekten fügte Rocha abwechselnd ihr eigenes Gesicht in eine Hochglanzwelt gedruckter Bilder ein und lässt so einen realen Körper Teil der fotografischen Oberfläche zu werden. Für andere Arbeiten hat sie Bilder aus Magazinseiten in die Realität überführt, in Form von verspielten Dioramen oder Papierpuppen, die versuchen, in die dreidimensionale Körperlichkeit zu entkommen.

Im Jahr 2022 nahm Rocha am Eröffnungsprogramm für die Ausbildung von Künstlerinnen und Künstler für öffentliche Kunstwerke, der Art School Plus, teil und hat ihre Arbeit zwischenzeitlich im Fleet River Pocket Park in Camden, London, installiert. 

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Rosie Dahlstrom                 Bild: © the artist
Marion Flanagan                            Bild: © Pippa Brabyn
Dedeia Rocha                                  Bild: © the artist
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