Empfohlen

„Theo“ braucht noch viele Bausteine

Regensburg. „Jetzt ist wieder Eine selig", freut sich Rudolf Dobmeier am Tor zur Reithalle in Schwarzhöfe. Gerade hat er seine 13-jährige Tochter Antonia bei Miriam Hagl zur Reittherapie übergeben. Seit vier Jahren nimmt das zu Beginn der Therapie ruhig und verschlossen wirkende Mädchen regelmäßig Therapeutisches Reiten beim vkm Regensburg, dem Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, wahr.

Antonia leidet durch einen angeborenen Gendefekt an einer schweren Entwicklungsverzögerung, sie kann nicht sprechen. Beim Reiten geht das in sich zurückgezogene Mädchen so richtig auf, sie öffnet sich. „Es ist einfach schön, das mit anschauen zu können", berichtet ihr Vater im Gespräch mit Engelbert Weiß, dem Medienbeauftragten des vkm Regensburg. Antonia sei schwer zu motivieren. „Wir haben schon viel probiert, Sport zieht überhaupt nicht", sagt Rudolf Dobmeier. Aber Reiten sei ein Selbstläufer, „das geht immer".

Mehr als 30 Jahre Erfahrung

Therapeutisches Reiten bietet der vkm Regensburg schon seit mehr als 30 Jahren an. Derzeit ist der Verein mit drei speziell ausgebildeten Pferden Einsteller auf dem Reiterhof Uhl in Schwarzhöfe bei Wolfsegg. „Der Bedarf ist groß, die Nachfrage kann bei Weitem nicht gedeckt werden", berichtet vkm-Vorsitzende Christa Weiß. Weil Freizeitreiterhöfe natürlich andere Zielsetzungen hätten, seien für die Therapien notwendige Rahmenbedingungen oft nur bedingt vorhanden. Vor allem fehle es an Hallenzeiten. Deshalb will der vkm Regensburg Theo bauen, das Zentrum für tiergestützte Therapien Ostbayern.

Ein knapp vier Hektar großes Grundstück stellt die Stadt Regensburg auf Erbpachtbasis in der Gemeinde Zeitlarn zur Verfügung. „Derzeit wird der Bebauungsplan erstellt", informiert Projektleiter Thomas März-Kronfeld. Und die Gemeinde Regenstauf arbeite bereits intensiv an der Erschließung.

Spendenaktionen von Vereinen

Was Planung und Erschließung betrifft, könnte der Bau des Therapiezentrums Theo bereits im nächsten Jahr starten, berichtet vkm-Vorsitzende Christa Weiß. „Nun geht es darum, die Finanzierung zu sichern." In diesem Jahr seien schon über 70 000 Euro von mehr als 200 Spendern eingegangen, freut sich die Vereinsvorsitzende. Und sie lobt das Engagement von vielen Vereinen und Firmen, „die mit ideenreichen Aktionen Geld für den Bau von Theo sammeln".

Es seien aber Gesamtkosten von etwa 4,7 Millionen Euro zu stemmen, informiert Weiß. „Da helfen uns natürlich Erbschaften oder größere Bausteine von Wohltätern, die Gutes tun wollen und damit ein besonderes nachhaltiges Zeichen für soziales Engagement in unserer Region setzen möchten."

Ein Herzensanliegen

Antonia kam mit einem teilnahmslosen und müden Gesichtsausdruck zur Therapie. Im Laufe der Therapie blühte sie auf, ihr Gesichtsausdruck wurde wacher, ja sie lächelte sogar. In aufrechter Haltung und stolz geht sie aus der Reithalle. Ihrem Vater sind das Therapeutische Reiten und Theo deshalb „ein Herzensanliegen". Und er äußert den Wunsch: „Eigentlich sollte diese Therapie für Antonia jeden Tag möglich sein!"

Mehr Lebensfreude für Menschen mit Handicap

„Um den Bedarf decken und attraktive Bedingungen anbieten zu können, will der vkm Regensburg das Therapiezentrum Theo möglichst bald verwirklichen", sagt Theo-Projektleiter Thomas März-Kronfeld. Und er hofft „auf viele rettende Spender". Theo soll schon bald für Menschen mit besonderen Herausforderungen ein attraktives Therapiezentrum werden, das hilft, die Gesundheit zu fördern, die Therapie interessant und angenehm zu gestalten und vor allem mehr Lebensfreude zu ermöglichen.

Spendenkonten des vkm Regensburg:

Sparkasse Regensburg: IBAN: DE72 7505 0000 0027 4223 51 – BIC: BYLADEM1RBG

Sparda Bank Ostbayern: IBAN: DE08 7509 0500 0000 4531 61 – BIC: GENODEF1S05

Zusatzinfos:

Der vkm Regensburg setzt sich seit mehr als 50 Jahren für Belange von Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Betreuer ein.

Ein Schwerpunkt der Arbeit des vkm ist seit mehr als 30 Jahren das Therapeutische Reiten, berichtet vkm-Vorsitzende Christa Weiß.

Dass Tiere heilen helfen, ist wissenschaftlich nachgewiesen. Wie Tiere auf Menschen wirken können, weiß jeder, der ein Haustier hat.

Theo soll Platz für Pferde, Alpakas, Esel, Schafe und Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Enten oder Gänse bieten.

Weitere Infos unter: www.theo-ostbayern.de


So richtig zufrieden wirkt Antonia (rechts) nach der Therapie mit Ronja und Therapeutin Miriam Hagl.                                          Bild: © Engelbert Weiß
Theo-Projektleiter Thomas März-Kronfeld                                                      Bild: © Engelbert Weiß
Oberbauverstärkung an der Kreisstraße SAD 19
Neuer Geschäftsleiter des Zweckverbandes Städtedre...