„D´Schiggeria“ begeisterte das Premierenpublikum
Von Martina Neu
Zeitlarn. 30 Jahre Theater Zeitlarn, da gab es viele Inszenierungen – aber alle hatten eines gemeinsam: dem Publikum einen unbeschwerten Abend zu ermöglichen und für ein paar Stunden in eine andere Zeit einzutauchen. Zum Jubiläum hat sich die Truppe um Regisseur Franz Hochmuth das Stück „D´Schiggeria" ausgesucht. Das Original Wob-Bab-Luba stammt von Peter Landstorfer und spielt in München. Es wurde von Franz Hochmuth auf die örtlichen Verhältnisse umgearbeitet.
Das Regensburg der 80er Jahre, viele können sich noch daran erinnern: die Spider Murphy Gang eroberte die Charts und prägte in „Schiggeria" die Rengschurger Blosn um Casablanca (Andreas Winter), der eigentlich Paule heißt. „D´Schiggeria" lebt den Geist der 50er Jahre mit Rock'n'Roll, Blue Jeans oder „Janns", wie Bliska (Monika Meindl) im Stück immer betont, Lederjacken und Nylons, die da Lugge (Stefan Rappl) besorgen kann. Und nicht nur das, da' Lugge kann vieles organisieren. Es geht um den heißen Schlagabtausch zwischen Frau Armbruster (Annette Weigert) und Dr. Brummer (Uwe Gruber), um den Friseursalon Glanz mit der Inhaberin Berta Glanz (Angela Oliwa) mit dem Slogan ihres Salons „Schick zum Tanz aus dem Friseursalon Glanz".
Neben dem Salon Glanz ist Biwi's Garage der Treffpunkt der „Schiggeria". Biwi (Markus Liebl), der Schrauber der „Schiggeria" kümmert sich liebevoll um die „Hobe", den Mopeds der damaligen Zeit. Nicht zu vergessen, sind Steffi (Sandra Obletshauser) und Riwa (Corinna Maier), die beide nicht nur den Jungs mit Charme und Witz aufmischen. Und da ist dann noch da Buale (Wolfgang Obletshauser) der unsterblich in die Elli (Eva Andraschko) verliebt ist und einige Hürden meistern muss. Denn nicht jedes Mädel steht auf Sandbahnrennen und Catchen. Es hätte so einfach sein können, hätte er nicht auf die Ratschläge seiner Jungs gehört. Man darf gespannt sein und eins ist garantiert, aus dem Lachen kommt man bei diesem Stück nicht heraus.
Das Stück ist auch ganz charmant mit den unterschiedlichsten Redewendungen gespickt, die in der jeweiligen Situation sehr treffend formuliert sind. Etwa, als Elli – sie kommt aus Bogen – auf der Bildfläche erschien, meinten Briska, Riwa und Steffi: „den ziagn ma uns scho den niederbayerischen Droaddotschn". Manch einer im Publikum musste erst überlegen, was hier gemeint war. Das Stück verspricht auf jeden Fall einen unterhaltsamen Abend und mit dem Besuch des Theaters unterstützt man auch zwei Projekte, die dem Theaterensemble sehr am Herzen liegen.
Es werden übrigens seit 30 Jahren mit jedem Theaterstück Projekte im Gemeindegebiet unterstützt. Heuer geht ein Teil der Erlöse an den VKKK, der in Zeitlarn ein Nachsorgezentrum für Kinder und Jugendliche baut und an Theo, das Zentrum für tiergestützte Therapien in Ostbayern, das in Winkeläcker (Gemeinde Zeitlarn) ein Zentrum für Tiergestützte Therapie baut. Die Zuschauer können sich auf einen einmaligen, kurzweiligen und lustigen Abend, bei toller Atmosphäre im Freien freuen.
Natürlich sorgt die Crew wieder bestens für das leibliche Wohl mit wechselnder Kuchenauswahl, warmen Würstln, Fisch- und Lachssemmeln, Obazda- oder Griebenschmalzbrote, um nur ein paar Highlights zu nennen. Auch erlesene Getränke stehen parat. Kartenvorverkauf bei den „Vor-Ort Verkaufsstellen" von okticket oder unter www.okticket.de. Tickets gibt es für 15 Euro, ermäßigt elf Euro. Die Aufführungen sind am 23./24./30. Juni, 1./7./8./14. und 15. Juli. Die Spielstätte ist das Anwesen Obletshauser in der Oberen Gasse 16 in Zeitlarn, Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Und wer weiß, vielleicht denkt der ein oder andere mit etwas Wehmut an die gute alte Zeit zurück, in der man zwar auch so seine Probleme hatte, aber in der es auch bedeutend ruhiger zuging als in der heutigen Zeit.
