Empfohlen

Trinkwasseraufbereitung in Klardorf auf dem neusten Stand der Technik

Die neue Aufbereitungstechnik im Wasserwerk Klardorf konnte nun offiziell in Betrieb genommen werden. OB Feller und der Leiter der Städtischen Wasser- und Fernwärmeversorgung, Walter Zurek, begrüßten zu einem kleinen Festakt die Mitglieder des Werkausschusses, die Vertreter der Planer und der ausführenden Baufirmen, Vertreter des Gesundheitsamtes, des Landratsames, der Wasserwirtschaft und die Belegschaft der Städtischen Wasser- und Fernwärmeversorgung. Sie dankten den Beteiligten für ihren Einsatz und den reibungslos erfolgten Umbau, der von den Verbrauchern unbemerkt vonstattenging.

Oberbürgermeister Andreas Feller ließ die Umbauphase Revue passieren:

Bereits am 6. April 2018 genehmigte der Stadtrat die Strategieplanungen zur Wasserversorgung für die Jahre 2018 bis 2030. Größte Einzelmaßnahme im Bereich Klardorf war die Erneuerung und Sanierung der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Klardorf. Die Anlagentechnik hatte nach mehr als 50 Jahre ausgedient. Ebenso war die Aufbereitungstechnik nicht mehr auf dem Stand der Technik.

Eine Erneuerung im Bestandgebäude war einem Neubau vorzuziehen. Bei einem Neubau wäre ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren erforderlich gewesen, welches einen enormen Zeitverlust und zusätzlich weitere Aufwendungen für neue Infrastrukturmaßnahmen bedeutet hätte. „Es sei nachhaltiger und umweltfreundlicher bestehende Einrichtungen zu erhalten und diese mit bestmöglicher technischer Funktionalität auszustatten!" betonte Oberbürgermeister Andreas Feller.

Die Gesamtkostenschätzung belief sich im Jahr 2019 auf 2.379.500 Euro netto. Der Plan wurde im Frühjahr 2019 vom Werkausschuss und vom Stadtrat gebilligt. Auf die europaweite Ausschreibung meldeten sich nur drei Interessenten. Den anschließenden Wettbewerb gewann die Arbeitsgemeinschaft „Mickan Baugesellschaft mbH/Hydrobau Umwelttechnik GmbH", die am 07. Dezember 2020 den Auftrag erhielt.

Die Planungsleistungen übernahm das Büro „shp GmbH". Diese Planungen wurden von der Firma "Hydrobau Umwelttechnik GmbH", umgesetzt. Die elektrische und steuerungstechnische Verknüpfung der Komponenten besorgte die Firma „Kiefl Elektronik, Sanitär" die auch die vorgegebenen verfahrenstechnischen Prozesse in automatische Abläufe umwandelte. Die baulichen Planungen der Änderungsarbeiten im Bestandsgebäude erfolgten durch das Ingenieurbüro „S² BERATENDE INGENIEURE".

Die Demontage der Anlage begann im Februar 2021 mit der Stilllegung der TWA Klardorf. Das Klardorfer Netz mit den Ortsteilen westlich der Naab wurden 20 Monate lang durch den Notverbund zur TWA Krondorf beim Schacht in Naabsiegenhofen vollversorgt. Ab November 2022 befand sich die Trinkwasseraufbereitungstechnik im Testbetrieb und seit Ende März 2023 kann der Betrieb als stabil betrachtet werden.

Aufgrund der guten Umsetzung des Projektes war es sogar möglich die Plankosten um 230.000 Euro zu unterschreiten. „Das ist in Zeiten des Materialmangels und der langen Lieferzeiten im öffentlichen Sektor mehr als bemerkenswert!" betonte Oberbürgermeister Andreas Feller. Die neue Aufbereitungstechnik ist auf 10 Sekundenliter ausgelegt, was einer Aufbereitungsmenge von knapp 263.000 Kubikmeter pro Jahr entspricht. Der höchste Bedarf in den Jahren 2017 bis 2019 lag unter der Marke von 181.000 Kubikmeter.

Klaus Mitter vom Planungsbüro shp erläuterte in verständlichen Worten die Funktion einer Trinkwasser-Aufbereitungsanlage. Hier werden Stoffe aus dem Wasser gefiltert, die das Wasser aufgrund der langen Sickerzeit bis zum Grundwasser aus dem Boden löst. Im Falle der hiesigen Brunnen seien zum Glück keine Schadstoffe wie Arsen oder Nitrat enthalten. Hier handle es sich um Eisen, das gesundheitlich unbedenklich sei, aber aufgrund der Braunfärbung des Wassers vom Endverbraucher sicherlich nicht gewünscht ist. Durch die Anreicherung mit Sauerstoff komme es zu einer Oxidation, aufgrund derer das Eisen ausflockt und abgefiltert werden könne. Als Filtermaterial diene Sand und Kies. 

Um das Wasser stabil zu halten und Korrosionen der Rohrleitungen zu vermeiden, müsse das im Wasser gelöste Kohlendioxid herausgelöst werden. Daher werde Jurakalk aus der Oberpfalz zugesetzt. Auch hier handle es sich um einen natürlichen Rohstoff.„Wasseraufbereitung habe hier in Klardorf nichts mit Chemie zu tun!" bekräftigte Klaus Mitter.

OB Feller drückte unter der Aufsicht von Werkleiter Walter Zurek und dem Teamleiter für die Anlagentechnik Markus Wiendl (hintere Reihe von links nach rechts) auf den Knopf und nahm die Aufbereitungstechnik in Klardorf offiziell in Betrieb. Foto von Maria Schuierer, Stadt Schwandorf
Anzeige
Trotz gesteigerten Lebensmittelkosten halten die ...
Der Löschzug Sallern feiert 150-jähriges Gründungs...