Hochwasser in Zeitlarn

Hochwasser_Zeitlarn_1 Einsatzbesprechung am 23. Dezember im Bauhof Zeitlarn, von links: Bürgermeisterin Andrea Dobsch, Gruppenführerin Judith Lorenz und 1. Kommandant Andreas Brandt Alle Bilder: ©️ Peter Czommer

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Nach Mitternacht vom Heiligen Abend auf den ersten Weihnachtsfeiertag schießt frühmorgens um 4:30 Uhr in Zeitlarn unerwartet in der Siedlung Krautgarten nahe dem Hotel Bartholomäus das Wasser aus einem Kanalschacht. „Wir waren zu Sicherungsmaßnahmen vor Ort", berichtet 1. Kommandant Andreas Brandt. Um 11 Uhr können die Kirchenbesucher nach der Weihnachtsmesse trockenen Fußes die etwas höher gelegene Pfarrkirche St. Bartholomäus verlassen. Einige der Besucher zieht es durchs Tor der Friedhofsmauer um von sicherer Warte den Regen zu beobachten. Kurz danach erreichte der Regen den Scheitelpunkt des Hochwassers in Ortsmitte. Zwei Stunden zuvor gab der „Gewässerkundliche Dienst Bayern" am Pegel Marienthal den Scheitelpunkt an, etwas über der Meldestufe 3. Die angekündigte Meldestufe bedeutet, einzelne bebaute Grundstücke oder Keller werden überflutet, Sperrungen überörtlicher Verkehrsverbindungen oder der vereinzelte Einsatz der Wasser- oder Dammwehr sind erforderlich. Nachdem die Hochwasserspitze den Ort passiert hat, waren im gesamten Gemeindegebiet keine größeren Überflutungen und Schäden aufgetreten.

Vorsorglich hatten sich Gemeinde und Feuerwehr rechtzeitig gerüstet. „Bereits am Freitag den 22. Dezember hatte die Kommune den Bauhof und die Feuerwehr alarmiert", erklärte Bürgermeisterin Andrea Dobsch. Die vorausgesagten Pegelstände ließen nichts Gutes vermuten. Überflutungen wie an der Brücke nach Regendorf oder am Uferweg im Hauptort waren schon im Vorfeld der anschwellenden Wassermassen aufgetreten. Entsprechende Sperrungen hatte der Bauhof rechtzeitig eingerichtet. Am Samstag aktivierten sie dann gemeinsam den Notfallplan und trafen weitere Vorbereitungen. Die Frauen und Männer der Wehr füllten im gemeindlichen Bauhof Sandsäcke. „Es waren ca. 2.000 Stück", resümiert Andreas Brandt. Sie wurden von den Grundeigentümern abgeholt. Gruppen der Feuerwehr setzten an der Hochwasserschutzmauer ergänzend Schutzvorrichtungen oder Dammbalken. Dammbalken können an jede gewünschte Höhe oder Breite angepasst werden. Sie sind auch bestens geeignet zum Schutz für Einfriedungen und andere unterschiedliche Einzelobjekte. „Wir werden mit diesen Maßnahmen das Hochwasser zum Großteil aus dem Dorf heraushalten können. Einzelne Häuser werden vermutlich nur in geringem Umfang betroffen", hatte Bürgermeisterin Andrea Dobsch gehofft und den Schutzmaßnahmen der neunzehn fleißigen und kompetenten Einsatzkräfte zurecht vertraut.

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